Sorbitol Nebenwirkungen

Sorbitol, auch bekannt als E 420, ist eine dieser Zutaten, die sich fast unbemerkt in viele Lebensmittel schleichen. Es sorgt dafür, das unsere Lieblingssüßigkeit zuckerfrei ist, unsere Kaugummis vor dem Austrocknen bewahrt werden und ist gleichzeitig gut für unsere Zähne.

Auf den ersten Blick klingt das großartig: weniger Kalorien, keine Kariesgefahr und trotzdem süßer Geschmack. Doch Sorbitol ist nicht so unschuldig, wie es auf den ersten Blick scheint, denn ja, Sorbitol kann Nebenwirkungen haben.

Was ist Sorbitol?

Sorbitol ist nicht einfach irgendein chemischer Stoff mit einer komplizierten Formel – es ist eine natürlich vorkommende Verbindung, die wir in Früchten wie Äpfeln, Birnen oder Pflaumen finden. Doch in der Lebensmittelindustrie wird Sorbitol meist industriell hergestellt: durch die Hydrierung von Glucose, ein Prozess, der ihm seine spezielle Struktur verleiht.

Und das Ergebnis? Ein süß schmeckender Zuckeralkohol, der weniger Kalorien liefert als Zucker.

Doch Vorsicht: Nur weil etwas „natürlich vorkommt“, heißt das nicht, dass es automatisch unproblematisch ist. Die industrielle Herstellung sorgt dafür, dass Sorbitol nicht mehr viel mit dem natürlichen Stoff aus Äpfeln gemein hat.

sorbitol in Kaugummi

Was macht Sorbitol so besonders?

1. Es macht süß, aber nicht dick:
Sorbitol ist nur 60 % so süß wie normaler Zucker, hat dabei aber wesentlich weniger Kalorien. Perfekt also für alle, die ihre Süßigkeiten mit gutem Gewissen genießen wollen.

2. Es hält Feuchtigkeit:
Sorbitol hat eine weitere magische Eigenschaft: Es bewahrt die Feuchtigkeit in Lebensmitteln. Deshalb bleibt dein zuckerfreier Kuchen saftig und dein Kaugummi kaubar, ohne dass er zu einem steinharten Klumpen wird.

3. Zahnschonend:
Du liest richtig – Sorbitol ist zahnfreundlich. Es fördert keine Karies und wird deshalb auch gerne in Zahnpasta und Mundspülungen verwendet.

Wo steckt Sorbitol drin?

Haben Sie schon einmal nachgesehen, was in ihrem Lieblingskaugummi oder den „zuckerfreien“ Bonbons steckt? Mit hoher Wahrscheinlichkeit Sorbitol! Aber das ist noch lange nicht alles. Hier sind ein paar Beispiele:

  • Kaugummis und Bonbons: Kein Kleben, keine Kristalle – dank Sorbitol bleibt die Konsistenz perfekt.
  • Diätprodukte: Sorbitol ist die Geheimwaffe für kalorienreduzierte Leckereien.
  • Backwaren: Kuchen und Kekse bleiben länger frisch und saftig.
  • Zahnpasta und Mundspülungen: Neben der Süße sorgt Sorbitol hier für die perfekte Konsistenz.
Sorbitol in Bonbons

Hat Sorbitol Nebenwirkungen? Die Kehrseite der Süße

1. Verdauungsprobleme bei zu viel Konsum

Sorbitol wird im Dünndarm nur teilweise aufgenommen. Was nicht verdaut wird, gelangt in den Dickdarm, wo es von Bakterien fermentiert wird. Das Ergebnis? Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Deshalb gibt es auch auf Lebensmitteln mit mehr als 10 % Sorbitol die Warnung:
„Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken.“

Für Menschen mit empfindlicher Verdauung können schon kleine Mengen problematisch sein.

2. Nicht für jeden geeignet

Besonders Menschen mit Fruktoseintoleranz oder einer Sorbitol-Unverträglichkeit sollten vorsichtig sein. Da Sorbitol und Fruktose chemisch verwandt sind, können sie ähnliche Beschwerden auslösen.

3. Künstlicher Geschmack

Obwohl Sorbitol als natürlicher Zuckeraustauschstoff beworben wird, kann es geschmacklich oft nicht mit herkömmlichem Zucker mithalten. Viele Konsumenten empfinden den Geschmack von Sorbitol-haltigen Produkten als leicht „chemisch“ oder weniger befriedigend.

4. Kalorienfrei? Nicht ganz!

Auch wenn Sorbitol weniger Kalorien als Zucker hat, ist es nicht kalorienfrei.

Fazit: Hat Sorbitol Nebenwirkungen? Der Stoff mit zwei Gesichtern

Sorbitol, alias E 420, ist zweifellos ein vielseitiger Stoff. Es bietet eine Alternative für Menschen, die auf Zucker verzichten möchten, bringt aber auch seine eigenen Probleme mit sich. Die zahnfreundlichen Eigenschaften und der kalorienreduzierte Charakter sind Pluspunkte, die jedoch durch die Verdauungsprobleme und den oft künstlichen Geschmack relativiert werden.

Quellen:

Titelbild: Pixabay, makamuki0, #1128970

Kaugummi: Pixabay, davidgaigg, #2153918

Lollis: Pixabay, psaguer, #3499456

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (o. D.): Süßungsmittel in Lebensmitteln – Ausgewählte Fragen und Antworten. Verfügbar unter: https://www.bfr.bund.de/de/suessungsmittel_in_lebensmitteln___ausgewaehlte_fragen_und_antworten-311913.html (Zugriff am: 8. November 2024).

AOK (o. D.): Sorbit – warum nicht jeder den Zuckerersatz verträgt. Verfügbar unter: https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/lebensmittel/sorbit-warum-nicht-jeder-den-zuckerersatz-vertraegt/ (Zugriff am: 8. November 2024).

Verbraucherzentrale (o. D.): Süßungsmittel: Was sind Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe?. Verfügbar unter: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/kennzeichnung-und-inhaltsstoffe/suessungsmittel-was-sind-suessstoffe-und-zuckeraustauschstoffe-81624 (Zugriff am: 8. November 2024).

Related Posts

Kaliumdisulfit (E224) – Ein umstrittener Helfer im Essen

Kaliumdisulfit, auch bekannt als E224, ist einer der vielen Lebensmittelzusatzstoffe, die für lebhafte Diskussionen sorgen......

Read More
Pektin in Äpfeln

Was ist Pektin? – Der Zusatzstoff E440 in Marmeladen und Süßwaren

Haben Sie schon einmal auf einer Zutatenliste Pektin oder E440 gelesen? Dieser Stoff sorgt dafür,.....

Read More

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert