Süßstoff in Cola

Einleitung: Zuckerersatz mit schlechtem Ruf

Aspartam (E951) ist einer der bekanntesten künstlichen Süßstoffe und wird seit Jahrzehnten in zahlreichen Lebensmitteln und Getränken eingesetzt – von Light-Getränken und Kaugummi bis hin zu Diät-Produkten und Süßigkeiten. Er soll eine gesündere Alternative zu Zucker sein, da er keine Kalorien enthält und bis zu 200-mal süßer als Haushaltszucker ist. Doch um Aspartam gibt es viele Kontroversen: Während offizielle Behörden wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Aspartam als sicher einstufen, gibt es gleichzeitig Studien und Kritiker, die vor möglichen Gesundheitsrisiken warnen.

Doch was ist dran an der Debatte? Ist Aspartam tatsächlich gefährlich oder sind die Bedenken unbegründet? In diesem Beitrag klären wir die wichtigsten Fragen rund um den umstrittenen Süßstoff.


1. Was ist Aspartam und wo kommt es vor?

Aspartam ist ein künstlicher Süßstoff, der aufgrund seiner intensiven Süßkraft und seines geringen Kaloriengehalts häufig als Zuckerersatz verwendet wird. Er besteht aus zwei Aminosäuren: Asparaginsäure und Phenylalanin. Beide Stoffe sind natürliche Bausteine von Eiweißen und kommen in vielen proteinreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten und Hülsenfrüchten vor. Aspartam selbst enthält allerdings keine Kohlenhydrate oder Fette, weshalb es gerne in Diät- und kalorienreduzierten Produkten eingesetzt wird.

Der Süßstoff ist etwa 200-mal süßer als Haushaltszucker, weshalb nur winzige Mengen ausreichen, um eine starke Süße zu erzeugen. Aufgrund dieser Eigenschaft wird Aspartam in zahlreichen zuckerfreien und kalorienarmen Lebensmitteln und Getränken verwendet, darunter:

  • Light- und Zero-Getränke (z. B. Cola Light, Limonaden, Eistee)
  • Kaugummi und Bonbons
  • Fertigdesserts und Pudding
  • Proteinpulver und Diät-Produkte
  • Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel (z. B. zuckerfreie Tabletten, Vitamine)

Auf Verpackungen ist Aspartam meist unter der E-Nummer E951 gekennzeichnet.

Wichtig: Personen mit Phenylketonurie (PKU), einer seltenen genetischen Stoffwechselkrankheit, müssen Aspartam unbedingt meiden. Ihr Körper kann das enthaltene Phenylalanin nicht abbauen, was zu schweren gesundheitlichen Schäden führen kann. Daher tragen alle Produkte, die Aspartam enthalten, den Warnhinweis: „Enthält eine Phenylalaninquelle“.

Aspartam in Proteinpulver

2. Ist der Süßstoff gefährlich?

Die Sicherheit von Aspartam wird seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Während viele Studien den Süßstoff als unbedenklich einstufen, gibt es auch Untersuchungen, die ihn mit Gesundheitsrisiken wie Krebs, Kopfschmerzen oder Stoffwechselstörungen in Verbindung bringen.

Offizielle Bewertungen
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) haben Aspartam mehrfach überprüft und kommen zu dem Ergebnis: Aspartam ist in den erlaubten Mengen sicher. Die EFSA hat 2013 eine umfassende Neubewertung durchgeführt und bestätigt, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis für schädliche Effekte gibt.

Kritische Stimmen und mögliche Risiken
Einige Studien stellen jedoch infrage, ob Aspartam wirklich so harmlos ist:

  • Krebsrisiko? Eine Langzeitstudie aus Italien (Ramazzini-Institut) legte nahe, dass hohe Mengen Aspartam bei Ratten das Krebsrisiko erhöhen könnten. Andere Wissenschaftler kritisierten jedoch die Methodik der Studie.
  • Neurologische Auswirkungen? Aspartam wird im Körper in Methanol umgewandelt, das in hohen Mengen schädlich sein kann. Kritiker vermuten daher, dass Aspartam zu Kopfschmerzen, Schwindel oder Konzentrationsstörungen führen könnte.
  • Beeinflusst Aspartam den Stoffwechsel? Einige Forscher untersuchen, ob Süßstoffe wie Aspartam den Appetit steigern oder die Darmflora verändern könnten. Dies könnte paradoxerweise sogar zu Gewichtszunahme statt Abnahme führen.

Fazit: Wissenschaftlich gesicherte Beweise für eine gesundheitsschädliche Wirkung von Aspartam fehlen bislang. Die großen Gesundheitsorganisationen stufen ihn weiterhin als sicher ein – solange man ihn in normalen Mengen konsumiert.

Aspartam in Kaugummi

3. Wie sicher ist der Süßstoff?

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat einen ADI-Wert („Acceptable Daily Intake“) von 40 mg pro kg Körpergewicht festgelegt. Das bedeutet:

  • Ein Erwachsener mit 70 kg Körpergewicht könnte bis zu 2.800 mg Aspartam täglich konsumieren, ohne gesundheitliche Risiken.
  • Das entspricht etwa 14 Dosen eines Light-Getränks pro Tag.

Die meisten Menschen nehmen jedoch deutlich weniger Aspartam auf – selbst bei regelmäßigem Konsum von Light-Produkten.


4. Ist Aspartam eine gesunde Alternative zu Zucker?

Aspartam hat keine Kalorien und keinen Einfluss auf den Blutzucker, weshalb er besonders bei Menschen mit Diabetes beliebt ist. Allerdings gibt es Kritik daran, dass Süßstoffe langfristig das Geschmacksempfinden verändern und das Verlangen nach Süßem sogar steigern könnten.

Vorteile von Aspartam:

  • Keine Kalorien – hilfreich für Diäten
  • Kein Einfluss auf den Blutzuckerspiegel – geeignet für Diabetiker
  • Süßt stark, sodass nur geringe Mengen benötigt werden

Mögliche Nachteile:

  • Verändert das Geschmacksempfinden – kann das Verlangen nach Süßem steigern
  • Steht unter Verdacht, die Darmflora zu beeinflussen
  • Nicht hitzebeständig – daher nicht zum Backen geeignet

Alternative Süßstoffe: Wer auf Aspartam verzichten möchte, kann andere Süßstoffe ausprobieren:

  • Stevia (E960) – Pflanzlicher Süßstoff, kalorienfrei, leicht bitterer Nachgeschmack
  • Erythrit (E968) – Zuckeralkohol, kaum Kalorien, gut verträglich
  • Xylit (E967) – Zuckerersatz aus Birkenrinde, kalorienarm, kann in großen Mengen abführend wirken
Aspartam

5. Fazit: Sollte man Aspartam meiden?

Aspartam bleibt einer der umstrittensten Süßstoffe, doch die bisherigen wissenschaftlichen Bewertungen deuten darauf hin, dass er bei normalem Konsum unbedenklich ist. Offizielle Gesundheitsbehörden weltweit haben keine eindeutigen Beweise für schwerwiegende Gesundheitsrisiken gefunden.

Wer sich unsicher fühlt, kann auf alternative Süßstoffe wie Stevia, Erythrit oder Xylit ausweichen. Noch besser ist es, komplett auf Süßstoffe zu verzichten. Wenn du manchmal Lust auf ein süßes Frühstück hast, aber weder industriellen Zucker noch Süßstoffe in deinem Müsli haben möchtest, dann sind die Müslis von Wacker genau das Richtige für dich. Die Müslis sind bio, ohne künstliche Zusatzstoffe und die Süße stammt ausschließlich von der Süße der verwendeten Früchte.

Quellen:

Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) (n.d.) ‚Sweeteners‘. Verfügbar unter: https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/sweeteners (Zugriff am: 7. März 2025).

Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) (n.d.) ‚EFSA assesses new aspartame study and reconfirms its safety‘. Verfügbar unter: https://www.efsa.europa.eu/de/news/efsa-assesses-new-aspartame-study-and-reconfirms-its-safety (Zugriff am: 7. März 2025).

Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) (2005) ‚EFSAs Wissenschaftler prüfen neue Forschungsergebnisse über das Süßungsmittel Aspartam‘. Verfügbar unter: https://www.efsa.europa.eu/de/press/news/050714 (Zugriff am: 7. März 2025).

Collegium Ramazzini (n.d.) ‚Aspartame carcinogenicity evaluation by the Ramazzini Institute‘. Verfügbar unter: https://www.collegiumramazzini.org/news/detail/211 (Zugriff am: 7. März 2025).

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