Zusatzstoffe in Cerealien

Warum sind Zusatzstoffe in Kinderlebensmitteln ein Problem?

Lebensmittel für Kinder sollen lecker, bunt und lange haltbar sein – doch genau das ist häufig nur mit einer Vielzahl an Zusatzstoffen möglich. Von Farbstoffen über Geschmacksverstärker bis hin zu Süßungsmitteln: Viele Kinderprodukte enthalten Stoffe, die gesundheitlich bedenklich sein können. Besonders problematisch ist, dass Kinder empfindlicher auf bestimmte Zusatzstoffe reagieren als Erwachsene. Ihr Körper befindet sich noch in der Entwicklung, weshalb sie unerwünschte Stoffe oft schlechter abbauen können.

Doch welche Zusatzstoffe sind in Kinderlebensmitteln besonders kritisch? Und worauf sollten Eltern achten? In diesem Beitrag erfährst du, welche Stoffe du im Blick behalten solltest und welche Alternativen es gibt.


1. Künstliche Farbstoffe – Bunt, aber nicht unbedenklich

Viele Kinderlebensmittel wie Gummibärchen, Limonaden oder Eiscreme enthalten künstliche Farbstoffe, die die Produkte optisch ansprechender machen. Einige dieser Stoffe stehen jedoch im Verdacht, Hyperaktivität (ADHS-ähnliche Symptome) zu fördern oder allergische Reaktionen auszulösen.

🔴 Besonders problematische Farbstoffe:

  • E102 (Tartrazin) – Kann Hyperaktivität und allergische Reaktionen auslösen.
  • E104 (Chinolingelb) – Steht im Verdacht, Unverträglichkeiten zu fördern.
  • E110 (Gelborange S) – Wird mit Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung gebracht.
  • E122 (Azorubin) – Kann Pseudoallergien verursachen.
  • E124 (Cochenillerot A) – Mögliche Verbindung zu ADHS-Symptomen.
  • E129 (Allurarot AC) – Wird in einigen Ländern kritisch diskutiert.

Beim Einkauf lohnt es sich, die Verpackung genau zu prüfen, denn bei bestimmten künstlichen Farbstoffen ist eine gesetzliche Warnhinweis-Pflicht vorgeschrieben. Produkte, die Tartrazin (E102), Chinolingelb (E104), Gelborange S (E110), Azorubin (E122), Cochenillerot A (E124) oder Allurarot AC (E129) enthalten, müssen den Hinweis „Kann die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“ tragen.

Diese künstlichen Farbstoffe finden sich besonders häufig in bunten Süßigkeiten, Gummibärchen, Lutschern, Kaubonbons und Kaugummis, aber auch in Limonaden, Fruchtsäften, Speiseeis und buntem Gebäck. Zudem sind sie in einigen Fertigsoßen, Würzmischungen und Instant-Produkten enthalten. Besonders auffällig sind sie in stark gefärbten Lebensmitteln, die gezielt an Kinder vermarktet werden.

Diese Farbstoffe stehen im Verdacht, bei empfindlichen Kindern Unruhe, Konzentrationsprobleme oder Hyperaktivität zu fördern. Besonders in Süßigkeiten, Limonaden, buntem Gebäck und Speiseeis sind sie häufig zu finden. Wer solche Zusatzstoffe vermeiden möchte, kann gezielt auf Produkte mit natürlichen Farbstoffen wie Rote-Bete-Extrakt (E162) oder Carotin (E160a) zurückgreifen.


2. Konservierungsstoffe – Verlängerte Haltbarkeit auf Kosten der Gesundheit?

Konservierungsstoffe verhindern das Wachstum von Bakterien und Schimmel, sind aber nicht immer unproblematisch. Einige dieser Stoffe können bei empfindlichen Kindern zu Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen oder allergischen Reaktionen führen.

Problematische Konservierungsstoffe:

  • E210–E219 (Benzoesäure & Benzoate) – Häufig in Limonaden und Süßwaren, können Hautreaktionen oder Asthma verschlimmern.
  • E220–E228 (Sulfite) – In Trockenfrüchten und Fertiggerichten, können Atemprobleme verursachen.
  • E249–E252 (Nitrite & Nitrate) – Häufig in Wurstwaren, stehen im Verdacht, die Bildung von krebserregenden Nitrosaminen zu fördern.

💡 Tipp: Frische, unverarbeitete Produkte bevorzugen und auf Bio-Produkte setzen – dort sind viele künstliche Konservierungsstoffe verboten.


3. Geschmacksverstärker – Unnötige Zusatzstoffe in Fertiggerichten

Geschmacksverstärker werden in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln eingesetzt, um Aromen zu intensivieren und den Geschmack verstärkt wahrnehmbar zu machen. Besonders problematisch ist Mononatriumglutamat (E621), das häufig in Fertiggerichten, Chips, Instant-Nudeln, Würzsoßen und Tütensuppen enthalten ist. Einige Studien deuten darauf hin, dass Glutamate das natürliche Sättigungsgefühl unterdrücken können, was dazu führt, dass man unbewusst größere Mengen konsumiert.

Einige empfindliche Kinder können auf hohe Mengen von Glutamat mit Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel reagieren. In seltenen Fällen treten auch Hautrötungen oder Magen-Darm-Beschwerden auf. Zwar sind Glutamate als sicher eingestuft, dennoch empfehlen Experten, ihren Konsum zu reduzieren – insbesondere in Produkten, die gezielt an Kinder vermarktet werden.

Weitere bedenkliche Geschmacksverstärker:

  • E620–E625 (Glutamate) – Können den Appetit steigern und das natürliche Sättigungsgefühl beeinflussen.
  • E635 (Dinatrium-5′-Ribonukleotide) – Kann Hautreaktionen hervorrufen und Unverträglichkeiten verstärken.

💡 Tipp: Wer auf Geschmacksverstärker verzichten möchte, kann selbst kochen und dabei auf natürliche Alternativen setzen. Frische Kräuter, Zwiebeln, Knoblauch, Hefeextrakt oder Tomatenmark bieten eine natürliche Geschmacksintensivierung ohne künstliche Zusatzstoffe.


4. Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe – Vermeintlich gesünder, aber nicht ohne Risiko

Viele Kinderprodukte werben mit Begriffen wie „zuckerfrei“ oder „zuckerreduziert“, was auf den ersten Blick gesünder erscheint. Doch statt Zucker enthalten diese Produkte oft Süßstoffe oder Zuckerersatzstoffe, die zwar keine oder kaum Kalorien haben, aber nicht ohne Bedenken sind. Ein großes Problem ist, dass sie das Geschmacksempfinden langfristig verändern können. Kinder, die regelmäßig Süßstoffe konsumieren, gewöhnen sich an eine künstlich intensive Süße, wodurch natürliche Süßigkeiten wie Obst als weniger süß wahrgenommen werden.

Zudem gibt es Hinweise darauf, dass einige Süßstoffe die Darmflora beeinflussen und möglicherweise den Insulinhaushalt stören. Besonders Zuckeralkohole wie Erythrit können in größeren Mengen zu Blähungen oder Durchfall führen.

Besonders umstrittene Süßstoffe:

  • E951 (Aspartam) – Umstrittene Studienlage zu möglichen gesundheitlichen Risiken, wird oft in Light-Getränken verwendet.
  • E950 (Acesulfam-K) – Steht im Verdacht, den Insulinhaushalt zu beeinflussen.
  • E955 (Sucralose) – Könnte die Darmflora verändern und den Stoffwechsel beeinflussen.
  • E968 (Erythrit) – Kann in größeren Mengen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Durchfall verursachen.

Anstatt auf künstliche Süßstoffe zu setzen, können natürliche Alternativen wie Fruchtzucker aus Obst, Honig oder Dattelsirup in maßvollen Mengen eine bessere Wahl sein.


5. Emulgatoren und Stabilisatoren – Auswirkungen auf die Darmflora?

Emulgatoren werden in vielen verarbeiteten Lebensmitteln eingesetzt, um eine gleichmäßige, cremige Konsistenz zu erzeugen und das Trennen von Fett und Wasser zu verhindern. Besonders in Eis, Brotaufstrichen, Margarine, Desserts, Soßen und Backwaren kommen sie häufig vor. Doch während sie die Haltbarkeit und Textur verbessern, gibt es zunehmend Bedenken, dass einige Emulgatoren die Darmflora negativ beeinflussen und Entzündungen im Körper fördern könnten.

Studien legen nahe, dass bestimmte Emulgatoren das Mikrobiom im Darm verändern, indem sie das Wachstum von ungünstigen Bakterien begünstigen. Dies könnte langfristig zu Verdauungsproblemen, Entzündungen oder einem erhöhten Risiko für Stoffwechselerkrankungen beitragen.

Möglicherweise problematische Emulgatoren:

  • E407 (Carrageen) – Wird oft in Puddings und pflanzlichen Milchalternativen verwendet und steht im Verdacht, Darmreizungen oder Entzündungen zu fördern.
  • E466 (Carboxymethylcellulose) – Häufig in Fertigprodukten enthalten, könnte das Mikrobiom negativ beeinflussen.
  • E471 (Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren) – Kommt in vielen Backwaren und Margarinen vor und steht in Verdacht, den Fettstoffwechsel zu beeinflussen.

Wer auf Naturjoghurt, frische Zutaten und selbstgemachte Snacks setzt, kann unnötige Emulgatoren vermeiden und die Darmgesundheit unterstützen.

Alternativ kannst du dir die Gerichte von Wacker ansehen. Diese kommen komplett ohne Zusatzstoffe aus. Denn das Motto von Wacker lautet „Nur drin, was reingehört“.


Fazit: Wie können Eltern problematische Zusatzstoffe vermeiden?

Viele Kinderprodukte enthalten bedenkliche Zusatzstoffe, die Hyperaktivität, Verdauungsprobleme oder langfristige gesundheitliche Risiken mit sich bringen können. Auch wenn nicht alle Zusatzstoffe grundsätzlich gefährlich sind, lohnt es sich, beim Einkauf genauer hinzuschauen.

Tipps für eine gesündere Ernährung:

  • Inhaltsstoffe checken – Je kürzer die Zutatenliste, desto besser.
  • Bio-Produkte bevorzugen – Viele bedenkliche Zusatzstoffe sind hier verboten.
  • Frische Lebensmittel statt Fertigprodukte – So können Zusatzstoffe vermieden werden.
  • Getränke selbst zubereiten – Selbstgemachte Schorlen statt Limonade.
  • Kinder an natürliche Geschmäcker gewöhnen – Weniger Zucker und künstliche Aromen.

Eine bewusste Auswahl von Lebensmitteln hilft, potenziell schädliche Zusatzstoffe zu vermeiden und Kindern eine gesunde Ernährung zu ermöglichen.

Quellen:

Universitätsklinikum Salzburg (2008) ‚Kinderlebensmittel – Sinn oder Unsinn?‘. Verfügbar unter: https://www.ks-klinikum.at/fileadmin/user_upload/downloads/abteilungen/Kinderlebensmittel.pdf (Zugriff am: 7. März 2025).

Verbraucherzentrale Hamburg (2024) ‚Zusatzstoffe in Lebensmitteln: Darf’s ein bisschen mehr sein?!‘. Verfügbar unter: https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/zusatzstoffe-e-nummern/zusatzstoffe-lebensmitteln-darfs-ein-bisschen-mehr-sein (Zugriff am: 7. März 2025).

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (2021) ‚Bunt, haltbar und intensiv im Geschmack – Was denkt die Bevölkerung über Zusatzstoffe in Lebensmitteln?‘. Verfügbar unter: https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2021/38/bunt__haltbar_und_intensiv_im_geschmack___was_denkt_die_bevoelkerung_ueber_zusatzstoffe_in_lebensmitteln_-282408.html (Zugriff am: 7. März 2025).

Gummibärchen: Pixabay, Alexas_Foto, #1114955
Froot Loops: Pixabay, WOKANDAPIX, #3356592
Limonade: Pixabay, byrev, #87986

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