Wenn du auf Zutatenlisten schaust, ist dir vielleicht schon mal E120 oder „echtes Karmin“ begegnet – ein knallroter Farbstoff, der in Lebensmitteln, Kosmetik und Getränken verwendet wird. Klingt harmlos, oder? Doch hinter dem Kürzel steckt etwas, das viele überrascht: E120 wird aus getrockneten Schildläusen gewonnen.
Aber ist das jetzt schlimm, gesundheitlich unbedenklich – oder einfach nur unappetitlich? Wir klären auf!


🐞 Was ist E120 überhaupt?

E120, auch bekannt als Karminsäure oder echtes Karmin, ist ein natürlicher Farbstoff, der aus den getrockneten Weibchen der Cochenilleschildlaus (Dactylopius coccus) gewonnen wird. Diese leben auf bestimmten Kaktusarten, vor allem in Südamerika.
Für die Herstellung werden die Tiere getrocknet, gekocht und mit Alkohol extrahiert. Die daraus gewonnene Karminsäure färbt Produkte intensiv rot bis pink.

Verwendung findet E120 in:

  • Süßwaren wie Fruchtgummi, Bonbons oder Joghurt
  • Getränken (v. a. Fruchtlimonaden)
  • Fleischprodukten wie Mortadella oder Würstchen
  • Lippenstiften, Rouge oder Shampoos

🌿 Natürlich ja – aber nicht vegan oder vegetarisch

Ein wichtiger Punkt: Auch wenn E120 ein natürlicher Farbstoff ist, ist er nicht vegan und nicht vegetarisch. Denn bei der Herstellung werden Tiere verwendet – oft viele tausend Läuse für ein paar Gramm Farbstoff.
Für alle, die sich pflanzlich oder vegetarisch ernähren, ist E120 deshalb ein No-Go – vor allem, wenn es nicht transparent deklariert ist.

👀 Achte auf diese Begriffe auf der Verpackung:

  • E120
  • echtes Karmin
  • Karminsäure
  • Cochenille

⚠️ Gesundheitlich bedenklich? Ist echtes Karmin gesund?     
 

E120 gilt grundsätzlich als gesundheitlich unbedenklich. Dennoch kann es in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen – vor allem bei Menschen mit einer bekannten Aspirin- oder Hausstauballergie. Es stehen außerdem Zusammenhänge mit Asthma und Hautausschlägen im Raum, die noch nicht vollständig geklärt sind.

Einige Studien sprechen außerdem davon, dass Karminsäure das Immunsystem stimulieren kann – was bei empfindlichen Personen nicht erwünscht ist.


🤢 Warum gibt’s keine pflanzliche Alternative?

Gute Nachricht: Doch, es gibt sie!
Immer mehr Hersteller setzen inzwischen auf rote Beetenextrakt, Holundersaftkonzentrat oder Paprika-Extrakt, um Rot- oder Rosatöne zu erzeugen. Diese Alternativen sind pflanzlich, vegan und besser verträglich – dafür aber oft weniger farbstabil.

Wenn du ganz sicher gehen willst, helfen Labels wie:

  • „Vegan“
  • „Ohne Farbstoffe“
  • „Ohne tierische Zusätze“

🛒 Unser Tipp: Augen auf beim Einkauf

Wenn du E120 vermeiden möchtest, schau dir die Zutatenliste genau an. Besonders bei rosa Joghurt, farbigem Fruchtgummi oder rotem Lippenstift lohnt sich ein zweiter Blick.

💡 Alternativen aus Pflanzen: Viele Bio-Hersteller verzichten bewusst auf E120 und setzen stattdessen auf pflanzliche Farben – ganz ohne Tierleid und Ekel-Faktor.


📌 Fazit: Natürlich, aber nicht für jeden geeignet

🐜 E120 ist ein natürlicher Farbstoff – aber tierischen Ursprungs.
👎 Für Veganer, Vegetarier oder Allergiker ist er nicht unbedenklich.
🌱 Wer auf pflanzliche Alternativen setzt, findet heute viele bessere Optionen.


🌿 Lieber ganz ohne Farbstoffe?

Wenn du auf natürliche, minimal verarbeitete Produkte setzen willst, lohnt sich ein Blick in unser Sortiment bei Bleibwacker.com:
✔ Ohne versteckte Farbstoffe
✔ Ohne tierische Zusatzstoffe
✔ Ehrlich, bio & lecker – ganz natürlich!

Quellen

PETA Deutschland (o. D.): Karmin – der rote Farbstoff aus zerquetschten Läusen. [Online] Verfügbar unter: https://www.peta.de/veganleben/karmin/ [Zugriff am 31.03.2025].

BR (2021): Was steckt hinter dem Zusatzstoff E120 (Karmin)? Bayerischer Rundfunk. [Online] Verfügbar unter: https://www.br.de/radio/bayern1/e-120-100.html [Zugriff am 31.03.2025].

NetDoktor (2022): E120: Karmin – der rote Farbstoff. [Online] Verfügbar unter: https://www.netdoktor.de/ernaehrung/zusatzstoffe/e120-karmin/ [Zugriff am 31.03.2025].

Bilder

Beitragsbild: Pixabay, kaboompics, #791761

Bonbons: Pixabay, Kathas_Fotos, #5027687

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