Süßigkeiten

Viele Produkte im Supermarktregal werben mit „natürlichem Aroma“ oder „mit Aroma“. Klingt erstmal harmlos – vielleicht sogar gesund. Doch was steckt wirklich hinter den Begriffen? Und wie unterscheiden sich natürliche und naturidentische Aromastoffe? Hier kommt der Faktencheck – plus eine praktische Übersicht, wo welche Aromastoffe vorkommen und wie sie gekennzeichnet werden.


Was sind Aromastoffe überhaupt?

Aromastoffe sind Substanzen, die Lebensmitteln Geschmack oder Geruch verleihen – ohne selbst nennenswert zur Nährstoffbilanz beizutragen. Sie werden eingesetzt, um bestimmte Aromen zu verstärken, natürliche Schwankungen auszugleichen oder künstlich erzeugte Produkte geschmacklich aufzuwerten.

Dabei unterscheidet man verschiedene Arten von Aromastoffen – vor allem:


Natürliche Aromastoffe – klingt gut, oder?

„Natürlich“ bedeutet in diesem Zusammenhang: Der Aromastoff muss zu mindestens 95 % aus einem natürlichen Ausgangsstoff stammen – also aus pflanzlichen, tierischen oder mikrobiellen Quellen. Er darf nicht chemisch synthetisiert sein.

🧪 Beispiel: Vanillin, gewonnen aus echter Vanilleschote, ist ein natürlicher Aromastoff.

Aber: Nur weil ein Aroma natürlich ist, bedeutet das nicht automatisch, dass es direkt aus dem namensgebenden Lebensmittel stammt. „Natürliches Erdbeeraroma“ darf theoretisch auch aus einem Teil aus Zimtöl bestehen, um den Geschmack abzurunden – Hauptsache, die Quelle ist natürlich.


Naturidentische Aromastoffe – das Double aus dem Labor

Diese Aromastoffe sind chemisch identisch mit ihren natürlichen Vorbildern – sie kommen also in der Natur vor, werden aber künstlich hergestellt.

🧪 Beispiel: Vanillin aus Lignin (einem Holzbestandteil) oder aus Guajacol (Erdölprodukt). Es schmeckt wie echte Vanille, ist aber kein natürliches Aroma.

Seit Inkrafttreten der EU-Aromenverordnung (EG) Nr. 1334/2008 wird nur dann die Angabe „natürlich“ erlaubt, wenn die Aromastoffe ausschließlich aus natürlichen Ausgangsstoffen gewonnen wurden – beispielsweise durch Fermentation, Destillation oder Extraktion.

Früher wurde bei Aromastoffen streng unterschieden zwischen natürlichen, naturidentischen und künstlichen Aromen. Doch seit Inkrafttreten der EU-Aromenverordnung (EG Nr. 1334/2008) gilt:
Diese Unterscheidung entfällt offiziell.
Stattdessen wird nur noch zwischen „natürlichen Aromen“ und „Aromen“ unterschieden.


Wie erkenne ich den Unterschied auf der Verpackung?

Bezeichnung auf der VerpackungBedeutung
Natürliches AromaDer Aromastoff stammt zu 95 % aus einem natürlichen Rohstoff
Natürliches [X]-AromaMind. 95 % des Aromas stammen aus der angegebenen Quelle (z. B. Vanille)
Aroma oder AromastoffeKann künstlich sein – keine Angabe zur Herkunft notwendig
Künstliches AromaIn der EU nicht mehr als Begriff erlaubt – fällt heute unter „Aroma“

🛒 Tipp beim Einkauf: Je genauer die Quelle des Aromas benannt ist („natürliches Zitronenaroma“), desto wahrscheinlicher ist es, dass es aus der echten Frucht stammt.


Wo kommen Aromastoffe vor?

  • Joghurt mit Fruchtgeschmack: meist „natürliche Aromen“, aber nicht zwingend aus der angegebenen Frucht
  • Softdrinks & Limonaden: häufig „Aroma“ – unklarer Herkunft
  • Frühstückscerealien & Müslis: häufig Aromamischungen mit Vanille, Honig, Nuss o. ä.
  • Fertiggerichte & Suppen: oft Aromen zur Verstärkung von Fleisch-, Gemüse- oder Gewürznoten

Sind Aromastoffe gesundheitlich bedenklich?

Die zugelassenen Aromastoffe in der EU gelten in den verwendeten Mengen als gesundheitlich unbedenklich. Problematisch wird es eher in der Menge – und wenn sie den natürlichen Geschmackssinn „verziehen“. Wer regelmäßig aromatisierte Produkte konsumiert, nimmt möglicherweise weniger echtes Obst, Gemüse oder Gewürze wahr.

👃 Fazit: Aromastoffe sind kein Teufelszeug – aber ein Hinweis darauf, dass ein Produkt industriell stark verarbeitet ist. Je weniger du sie brauchst, desto näher bist du an einer echten, natürlichen Ernährung.


💡 Bleibwacker-Tipp:

Unsere Produkte kommen ganz ohne künstliche Aromen aus. Wir setzen auf echten Geschmack aus echten Zutaten. Schau mal in unseren Shop, wenn du Lust auf ehrliche Lebensmittel hast, die du sofort verstehst.

Quellen

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (o. J.): Aromastoffe und Aromen. [online] Verfügbar unter: https://www.bfr.bund.de/de/aromastoffe_und_aromen-54440.html [Zugriff am 03. April 2025].

Gesundheit.de (2017): Aromastoffe: Was steckt hinter dem Geschmack? [online] Verfügbar unter: https://www.gesundheit.de/ernaehrung/gesund-essen/aromastoffe-id213055/ [Zugriff am 03. April 2025].

Lebensmittelklarheit.de (2022): Aromastoffe – viel Geschmack, weniger natürliche Zutaten. [online] Verfügbar unter: https://www.lebensmittelklarheit.de/informationen/aromastoffe-viel-geschmack-weniger-natuerliche-zutaten [Zugriff am 03. April2025].

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) (o. J.): Aromastoffe – Grundlagen. [online] Verfügbar unter: https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/warengruppen/wc_54_aromastoffe/et_aromastoffe_gundlagen.htm [Zugriff am 03. April 2025].

AOK – Die Gesundheitskasse (2024): Was sind Aromen in Lebensmitteln – und sind Aromastoffe schädlich? [online] Verfügbar unter: https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/was-sind-aromen-in-lebensmitteln-und-sind-aromastoffe-schaedlich/ [Zugriff am 03. April 2025].

Bilder

Beitragsbild: Pixabay, Shirley810, #171342

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Mit akademischen Hintergrund und umfangreicher Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten bringe ich eine analytische Denkweise und eine Leidenschaft für gründliche Recherche mit. Mein Ziel ist es, präzise und verständliche Informationen über Zusatzstoffe und ihre Auswirkungen auf unsere Ernährung bereitzustellen. So möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leser fundierte Entscheidungen treffen und ein tieferes Verständnis für die Inhaltsstoffe ihrer Lebensmittel entwickeln.

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