Weinsäure

Wenn du gerne Traubensaft, Wein oder Backpulver verwendest, bist du Weinsäure wahrscheinlich schon begegnet – ohne es zu wissen. Weinsäure, auch bekannt unter der E-Nummer E 334, ist ein natürlicher Bestandteil vieler Früchte, vor allem in Weintrauben. In der Lebensmittelindustrie wird sie als Zusatzstoff vielseitig genutzt – und das schon seit Jahrhunderten.

Doch was genau ist Weinsäure? Wo wird sie eingesetzt? Und wie sieht es mit ihrer gesundheitlichen Bewertung aus?

🧪 Wozu wird E 334 verwendet?

Weinsäure erfüllt mehrere technologische Funktionen und ist damit ein echtes Multitalent in der Lebensmittelproduktion:

  • Säuerungsmittel: Verleiht Speisen und Getränken eine fruchtige Säure.
  • Antioxidationsmittel: Verhindert, dass Produkte durch Luft oder Licht verderben.
  • Stabilisator: Hilft, Emulsionen und Texturen zu erhalten.
  • Komplexbildner: Bindet Metallionen, die die Haltbarkeit oder Farbe eines Produkts beeinträchtigen könnten.

🥤 In welchen Lebensmitteln steckt Weinsäure?

Du findest E 334 in vielen Produkten – häufig dort, wo ein frischer, fruchtiger Geschmack gewünscht ist oder Stabilität gefragt ist:

  • Limonaden und Fruchtsaftgetränke
  • Süßwaren (z. B. Fruchtgummis, Bonbons)
  • Brausepulver und Brausetabletten
  • Marmeladen und Gelees
  • Backpulver (in Kombination mit Natron)
  • Konserven (z. B. Obst in Dosen)
  • Alkoholische Getränke (v. a. Wein, Likör)

Auch in der pharmazeutischen Industrie wird Weinsäure genutzt, z. B. in Brausetabletten oder als Bestandteil von Arzneiträgerstoffen.

Weinsäure

⚖️ Ist Weinsäure gesundheitlich unbedenklich?

Ja – für gesunde Menschen gilt Weinsäure als unbedenklich. Sie wird im Körper zu Wasser und Kohlendioxid abgebaut und über den Urin ausgeschieden. Eine ADI (Acceptable Daily Intake) wurde von der EFSA nicht festgelegt, da Weinsäure als natürlicher Stoff in Lebensmitteln vorkommt und als gesundheitlich unbedenklich eingestuft wird.

Allerdings:

  • In sehr hohen Dosen kann Weinsäure eine leicht abführende Wirkung haben, da sie die Darmtätigkeit anregen und den Wassergehalt im Stuhl erhöhen kann. Das betrifft jedoch in der Regel nur extrem hohe Mengen – zum Beispiel durch stark überdosierte Nahrungsergänzungsmittel oder ungewöhnlich hohen Konsum von stark säurehaltigen Lebensmitteln. Im normalen Alltag ist dieser Effekt kaum relevant.
  • Empfindliche Personen, insbesondere Kleinkinder oder Menschen mit empfindlichem Magen, können jedoch schon bei moderatem Konsum von sehr sauren Lebensmitteln – etwa Fruchtgummis, Brausepulver oder sauren Limonaden – mit Magenreizungen oder Sodbrennen reagieren. Hier lohnt sich ein bewusster Blick auf die Zutatenliste, vor allem bei regelmäßigem Verzehr.
  • Für Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen gilt besondere Vorsicht: Da Weinsäure in großen Mengen zur Bildung von Kristallen (z. B. Kaliumbitartrat) führen kann, sollte der Konsum mit einem Arzt abgestimmt werden – vor allem, wenn zusätzlich Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, die Weinsäure enthalten.

🍽️ Ist Weinsäure vegan?

Ja – Weinsäure (E 334) gilt als vegan. Sie wird entweder aus pflanzlichen Rohstoffen wie Weintrauben oder deren Nebenprodukten (z. B. Weinstein) gewonnen oder auf synthetischem Weg hergestellt, etwa durch chemische Prozesse aus rein pflanzlicher Basis. Dabei kommen keine tierischen Bestandteile oder tierischen Hilfsmittel zum Einsatz – weder bei der Herstellung noch bei der Verarbeitung.

Für Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, ist die Säure daher unbedenklich. Auch in zertifizierten veganen Produkten wird sie regelmäßig eingesetzt, beispielsweise in Süßwaren, Getränken oder Backzutaten. Wer ganz sicher gehen möchte, kann auf vegan gekennzeichnete Produkte achten – hier ist die gesamte Produktionskette überprüft. In Bezug auf E 334 besteht jedoch kein Hinweis auf eine tierische Herkunft, sodass der Zusatzstoff in aller Regel mit einer pflanzenbasierten Lebensweise vereinbar ist.

✅ Fazit: Natürlich, bewährt – und in Maßen kein Problem

Weinsäure (E 334) ist einer der ältesten und natürlichsten Zusatzstoffe in unserer Ernährung. Sie bringt Frische, sorgt für Stabilität und schützt viele Produkte vor dem Verderb. Für gesunde Menschen ist sie völlig unbedenklich, solange sie im Rahmen bleibt – wie bei den meisten Zusatzstoffen gilt: Die Dosis macht das Gift.

Wer lieber auf unverarbeitete Produkte setzt, der sollte sich die leckeren Snacks von Wacker ansehen. Diese kommen komplett ohne Zusatzstoffe aus. Denn das Motto von Wacker lautet „Nur drin, was reingehört“.

Fruchtgummi: Pixabay, sipa, #1351299
Marmeladenbrot: Pixabay, summerstock, #1224505

Utopia.de (o. D.) Weinsäure (E 334): Anwendung und Besonderheiten des Zusatzstoffes. Verfügbar unter: https://utopia.de/ratgeber/weinsaeure-e-334-anwendung-und-besonderheiten-des-zusatzstoffes_175052/ (Zugriff am: 7. April 2025).

Zusatzstoffmuseum.de (o. D.) Weinsäure (E 334). Verfügbar unter: https://www.zusatzstoffmuseum.de/lexikon-der-zusatzstoffe/weinsaeure.html (Zugriff am: 7. April 2025).

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