Leitungswasser in Deutschland gehört zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln überhaupt. Es wird regelmäßig auf Schadstoffe überprüft und verlässt die Wasserwerke in einem einwandfreien Zustand.
Doch was viele Menschen nicht wissen: Auf dem Weg vom Wasserwerk bis zum heimischen Wasserhahn kann es dennoch zu Verunreinigungen kommen – insbesondere dann, wenn die Hausinstallation in die Jahre gekommen ist. Eine der größten Gefahren in diesem Zusammenhang ist Blei, ein Schwermetall, das vor allem in alten Rohrleitungen lauern kann.
Was ist das Problem mit Blei?
Blei ist ein hochgiftiges Schwermetall, das im Körper keine biologische Funktion hat – es ist schlichtweg schädlich. Besonders alarmierend ist, dass sich Blei im Körper anreichern kann. Das bedeutet: Schon kleinste Mengen, die über einen längeren Zeitraum aufgenommen werden, können die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen.
Kinder, Säuglinge und ungeborene Babys sind besonders gefährdet. Bereits geringe Mengen Blei können die Entwicklung des Nervensystems stören, die Intelligenzleistung mindern und das Verhalten negativ beeinflussen. Bei Erwachsenen kann eine chronische Bleibelastung unter anderem zu Bluthochdruck, Nierenfunktionsstörungen, Fruchtbarkeitsproblemen oder Nervenschäden führen.
Die Tückische dabei: Eine Bleivergiftung verursacht keine typischen Symptome – sie bleibt oft lange unbemerkt.

Wie gelangt Blei ins Trinkwasser?
Zunächst die gute Nachricht: Das Leitungswasser aus dem Wasserwerk ist in Deutschland bleifrei. Die Aufbereitung unterliegt strengen Vorgaben, und die Qualität ist in der Regel hervorragend.
Doch die eigentliche Schwachstelle liegt oft im eigenen Haus: In Gebäuden, die vor 1973 gebaut wurden, könnten noch Bleirohre für die Trinkwasserversorgung verwendet worden sein. Und genau diese alten Leitungen sind das Problem – denn über sie kann sich Blei nach und nach ins Trinkwasser lösen.
Besonders begünstigt wird die Freisetzung von Blei durch:
- Weiches Wasser, also Wasser mit niedrigem Kalkgehalt – das ist chemisch aggressiver gegenüber Metallen.
- Standzeiten, wenn Wasser mehrere Stunden in der Leitung stagniert (z. B. über Nacht).
- Erwärmung, etwa durch Boiler oder Wasserkocher – warmes Wasser kann schneller Blei lösen als kaltes.
Gibt es Grenzwerte?
Ja. Der Grenzwert für Blei im Trinkwasser liegt derzeit bei 10 Mikrogramm pro Liter (10 µg/l). Dieser Grenzwert wurde festgelegt, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, insbesondere empfindlicher Gruppen wie Kleinkindern und Schwangeren.
Wichtig zu wissen: Der Wert gilt direkt am Wasserhahn, also da, wo das Wasser tatsächlich entnommen wird – nicht irgendwo in der Leitung oder im Wasserwerk. Das bedeutet: Auch wenn das Wasserwerk einwandfreies Wasser liefert, kann es durch alte Hausleitungen noch belastet werden. Der Einbau bleihaltiger Rohre ist seit 1973 zwar verboten, doch in vielen Altbauten existieren sie teilweise bis heute – manchmal sogar unbemerkt.
Wenn du wissen willst, ob deine Wohnung oder dein Haus betroffen sein könnte, helfen folgende Hinweise weiter:
- Baujahr des Gebäudes prüfen: Häuser, die vor 1973 gebaut wurden, könnten noch Bleileitungen enthalten.
- Rohrmaterial untersuchen: Bleirohre sind grau, relativ weich und lassen sich mit dem Fingernagel einritzen. Sie sind außerdem nicht magnetisch – im Gegensatz zu vielen modernen Metallrohren.
- Wasseranalyse durchführen lassen: Wirklich sicher bist du nur mit einer professionellen Untersuchung. Viele Umweltämter, Wasserversorger oder auch unabhängige Labore bieten entsprechende Tests an – oft sogar kostenlos oder zu einem geringen Preis.
Tipp: Wenn du zur Miete wohnst, kannst du deinen Vermieter bitten, eine Analyse durchführen zu lassen. Vermieter sind für die Sicherheit der Trinkwasserinstallation verantwortlich.

Was tun, wenn Blei im Wasser nachgewiesen wird?
Sollte sich herausstellen, dass dein Leitungswasser tatsächlich Blei enthält, ist es wichtig, schnell zu handeln – vor allem, wenn Kinder oder Schwangere im Haushalt leben.
Diese Maßnahmen helfen:
- Kein Leitungswasser zum Trinken oder Kochen verwenden, insbesondere nicht zur Zubereitung von Babynahrung.
- Nur kaltes Wasser verwenden, da warmes Wasser mehr Blei löst.
- Erst einige Minuten Wasser laufen lassen, bevor du es nutzt – vor allem morgens oder nach längerer Abwesenheit.
- Wasserfilter können helfen, ersetzen aber keine dauerhafte Lösung – sie müssen regelmäßig gewartet und geprüft werden.
- Leitungen austauschen: Der vollständige Austausch alter Bleirohre ist die sicherste und nachhaltigste Lösung.
- Vermieter informieren: Wenn du in einem Mietverhältnis stehst, solltest du deinen Vermieter schriftlich auf das Problem hinweisen. Er ist gesetzlich verpflichtet, für einwandfreies Trinkwasser zu sorgen.
Fazit
Blei im Trinkwasser ist heutzutage zwar kein flächendeckendes Problem mehr – doch in alten Gebäuden kann es nach wie vor eine gesundheitlich relevante Belastung darstellen. Gerade weil die Symptome einer chronischen Bleibelastung oft unspezifisch sind, wird das Thema häufig unterschätzt.
Deshalb lohnt es sich, das eigene Zuhause genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer sich über das Alter der Leitungen, den Rohrtyp oder die tatsächliche Wasserqualität unsicher ist, sollte nicht zögern, einen Wassertest zu machen.
Denn: Nur wer weiß, was aus dem eigenen Wasserhahn kommt, kann auch sicher sein. Und gesundes, unbelastetes Trinkwasser sollte für alle selbstverständlich sein – jeden Tag.
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Titelbild: Pixabay, photim, #7394860
Sprudelwasser: Pixabay, ExplorerBo, #2582012
Wasserflasche: Pixabay, richardfoulon, #4760236
Quellen:
Verbraucherzentrale Hamburg (o. J.) Blei im Trinkwasser. Verfügbar unter: https://www.vzhh.de/themen/umwelt-nachhaltigkeit/trinkwasser/blei-im-trinkwasser (Zugriff am: 14. April 2025).
Umweltbundesamt (o.J.) Blei im Trinkwasser – Gewusst wie: So vermeiden Sie eine Belastung mit Blei. Verfügbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/essen-trinken/blei-im-trinkwasser [Zugriff am 14. April 2025].