Ist Mineralöl in Margarine

Margarine gilt als pflanzliche Alternative zur Butter und ist aus vielen Küchen nicht mehr wegzudenken. Doch immer wieder sorgen Meldungen für Verunsicherung: Befindet sich wirklich Mineralöl in Margarine? Und wenn ja – wie kommt es hinein? Was bedeutet das für unsere Gesundheit? Wir schauen genauer hin.

Was ist Mineralöl überhaupt?

Mineralöle sind komplexe Stoffgemische auf Erdölbasis. In der Diskussion um Lebensmittel sind vor allem zwei Gruppen entscheidend:

  1. MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons): gesättigte Mineralölbestandteile
  2. MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons): aromatische Verbindungen, die teilweise krebserregend sein können

MOSH lagern sich im Körper – besonders in der Leber und Milz – an. Für MOAH gilt: Schon kleinste Mengen sind unerwünscht.

Wie kommt Mineralöl in Margarine? 🧈

Margarine selbst enthält kein Mineralöl. Die Belastung entsteht unbeabsichtigt, meist durch:

  • Verpackungsmaterialien: z. B. Karton aus Altpapier, der mineralölhaltige Druckfarbenreste enthält
  • Verarbeitung und Transport: Schmierstoffe an Maschinen oder kontaminierte Hilfsmittel
  • Rohstoffverarbeitung: z. B. bei der Raffination von Pflanzenölen

Vor allem stark verarbeitete Lebensmittel wie Margarine sind potenziell betroffen, da ihre Herstellung viele Verarbeitungsschritte und Materialien umfasst.

Was sagt die Forschung?

Untersuchungen der Stiftung Warentest und Öko-Test haben mehrfach gezeigt, dass Margarine – auch bekannte Marken – mit MOSH und gelegentlich sogar MOAH verunreinigt sein kann.

In einem Test von Öko-Test (2022) enthielt jede zweite Margarine Spuren von Mineralölbestandteilen. Besonders kritisch: Auch Produkte mit „gesundem“ Image, z. B. mit zugesetzten Pflanzensterinen oder Omega-3, waren betroffen.

➡️ Die Tester forderten: „Mineralöle gehören nicht ins Essen – auch nicht in Spuren.“

Wie gefährlich ist das?

Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stufen MOAH als potenziell krebserregend ein. MOSH wiederum kann sich im Körper anreichern – insbesondere in Leber, Lymphknoten und Milz – die gesundheitliche Relevanz ist aber noch nicht abschließend geklärt.

Besonders problematisch ist: Mineralölrückstände sind in Lebensmitteln nicht deklarationspflichtig – sie bleiben für Verbraucher*innen unsichtbar.

Mineralöl in Margarine

Worauf solltest du beim Einkauf achten?

Hier ein paar Tipps, wie du dich schützen kannst:

  • Greife zu Bio-Margarine: Diese ist häufig weniger stark verarbeitet und wird meist in Verpackungen ohne mineralölhaltige Druckfarben verkauft.
  • Achte auf aktuelle Produkttests von Stiftung Warentest oder Öko-Test.
  • Wechsle gelegentlich das Produkt, um einseitige Belastungen zu vermeiden.
  • Lies die Verpackung genau – transparente Hersteller geben oft Hinweise zu Produktions- und Verpackungsqualität.

Fazit

Mineralöl in Margarine ist kein Mythos – sondern ein reales Problem, das leider nicht immer sichtbar ist. Auch wenn die Mengen meist gering sind, sollte es nicht zur Normalität gehören, dass krebserregende Stoffe über Umwege auf unserem Brot landen.

Verbraucher*innen haben ein Recht auf sichere und transparente Lebensmittel. Bis dahin hilft: Informieren, vergleichen und bewusst einkaufen.

Du hast keine Lust auf Lebensmittel auf deinem Teller, die Mineralöl enthalten? Dann solltest du dir unbedingt die Gerichte von Wacker ansehen. Denn das Motto „Nur drin, was reingehört“ wird hier wirklich gelebt. Du findest auf der Zutatenliste keinen einzigen Inhaltsstoff, den du beim Kochen nicht auch selbst verwenden würdest.

Quellen:

Öko-Test, 2023. Margarine im Test: Nur eine ist „gut“ – viele mit Mineralöl belastet. [online] Verfügbar unter: https://www.oekotest.de/essen-trinken/Margarine-im-Test-Nur-eine-ist-gut–viele-mit-Mineraloel-belastet_14215_1.html [Zugriff am 14. Apr. 2025].

ZDFheute, 2023. Margarine-Test: Öko-Test findet viel Mineralöl. [online] Verfügbar unter: https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/oeko-test-margarine-100.html [Zugriff am 14. Apr. 2025].

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