Sie steckt in Softdrinks, eingelegtem Gemüse, Fertigsaucen oder auch in Fruchtsäften – Benzoesäure, besser bekannt als E210, ist ein weit verbreiteter Konservierungsstoff. Ihre Aufgabe: Produkte vor dem Verderben zu schützen. Doch hinter dieser Funktion verbergen sich gesundheitliche und rechtliche Fragen, die du kennen solltest.
In diesem Beitrag erfährst du, was Benzoesäure ist, wo sie vorkommt, warum sie eingesetzt wird – und welche Risiken sie mit sich bringen kann.
Was ist Benzoesäure?
Benzoesäure ist ein natürlich vorkommender, aber für den industriellen Einsatz synthetisch hergestellter Konservierungsstoff. In der Natur findet man sie in sehr geringen Mengen – etwa in Preiselbeeren, Heidelbeeren, Pilzen oder Zimt. Ihre Konzentration in natürlichen Lebensmitteln reicht jedoch nicht aus, um große Mengen zu gewinnen. Deshalb wird Benzoesäure für die Lebensmittelindustrie hauptsächlich chemisch produziert – und zwar aus Toluol, einer Verbindung, die aus der Verarbeitung von Erdöl stammt.
Chemisch gesehen handelt es sich um eine einfache Carbonsäure, die leicht wasserlöslich ist und in leicht sauren Umgebungen besonders stabil wirkt.

In der EU ist Benzoesäure als Zusatzstoff E210 zugelassen. Sie gehört zur Gruppe der Konservierungsstoffe und Säuerungsmittel. Ihre Wirkung ist bemerkenswert: Bereits in sehr geringen Konzentrationen kann sie das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen hemmen. Besonders effizient ist sie in leicht sauren Lebensmitteln – also in Produkten mit einem pH-Wert unter 4,5. Hier kann sie effektiv verhindern, dass sich krankmachende oder verderbnisfördernde Keime ausbreiten.
Diese Eigenschaften machen Benzoesäure zu einem beliebten Zusatzstoff, insbesondere in Getränken, Fertigsaucen, eingelegtem Gemüse und Süßwaren, wo sie Haltbarkeit und Produktstabilität maßgeblich verlängert.
Wo steckt Benzoesäure drin?
Du findest Benzoesäure (E210) und ihre Salze (z. B. Natriumbenzoat – E211) häufig in:
🧃 Softdrinks, Eistee, aromatisierte Wässer
🥫 Fertigsaucen, Ketchup, Mayonnaise
🥒 Mixed Pickles, Essiggurken, sauer eingelegtem Gemüse
🍬 Süßwaren, Gelees, Fruchtgummis
🍰 Backzutaten, Glasuren
🧴 Kosmetikprodukten (z. B. Mundwasser, Hautcremes)
In Kombination mit anderen Konservierungsstoffen wie Sorbinsäure wird sie oft eingesetzt, um eine breitere antimikrobielle Wirkung zu erzielen.

Warum ist Benzoesäure umstritten?
1. Reizungen und Unverträglichkeiten
Typische Symptome können unter anderem sein:
- Hautausschläge, Rötungen oder starker Juckreiz, meist auf der Haut von Gesicht, Hals oder Armen
- Kopfschmerzen oder migräneartige Beschwerden, die Stunden nach dem Verzehr auftreten können
- Reizungen der Schleimhäute, insbesondere im Mund- und Rachenraum oder im Verdauungstrakt
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen, Völlegefühl oder leichte Bauchschmerzen
Besondere Vorsicht ist geboten bei:
- Kindern: Ihr Stoffwechsel ist empfindlicher, und schon kleinere Mengen Benzoesäure können Reaktionen hervorrufen.
- Asthmatiker:innen: Studien zeigen, dass Benzoesäure bei einigen Asthmapatient:innen Atemwegsbeschwerden oder Asthmaanfälle verstärken kann.
- Menschen mit Salicylatintoleranz: Da Benzoesäure chemisch den Salicylaten ähnlich ist, reagieren viele Betroffene empfindlich oder intolerant – mit Symptomen wie Hautrötungen, Schleimhautschwellungen oder Atemnot.
2. Reaktion mit Vitamin C → Bildung von Benzol
Ein besonders heikler Punkt: Wenn Benzoesäure mit Ascorbinsäure (Vitamin C) kombiniert wird – etwa in Erfrischungsgetränken – kann unter bestimmten Bedingungen Benzol entstehen.
Benzol ist ein nachweislich krebserregender Stoff, wenn auch in den gefundenen Konzentrationen selten gesundheitsgefährdend. Dennoch ein Grund, diese Kombination mit Vorsicht zu betrachten.
Zwar gelten in der EU strenge Grenzwerte und die regelmäßige Kontrolle durch Behörden – doch der Stoffwechsel ist individuell, und gerade bei Kindern sollte man belastende Kombinationen möglichst vermeiden.

3. Höchstmenge schnell erreicht
Der ADI-Wert (Acceptable Daily Intake) für Benzoesäure liegt bei 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Was nach viel klingt, ist bei Kindern schnell erreicht – besonders, wenn mehrere Produkte mit E210 oder E211 am Tag konsumiert werden.
Bereits eine Limonade mit Konservierungsstoffen, ein paar Fruchtgummis und etwas Ketchup auf dem Mittagsteller können zusammen eine erhebliche Menge Benzoesäure liefern – insbesondere, wenn noch weitere Produkte wie Fertigsaucen, Snacks oder Süßwaren dazu kommen.
Problematisch wird es, wenn mehrere belastete Produkte an einem Tag konsumiert werden, ohne dass dies den Verbraucher:innen bewusst ist. Die Aufnahme summiert sich schnell – und damit wächst die Belastung für den Körper.
Ist Benzoesäure in Bio erlaubt?
Nein. Benzoesäure (E210) und ihre Salze sind in der EU-Öko-Verordnung nicht für Bio-Produkte zugelassen. Wer also auf Bio-Produkte zurückgreift, vermeidet diesen Konservierungsstoff automatisch.

Wie erkennst du Benzoesäure auf dem Etikett?
Auf der Zutatenliste muss Benzoesäure als „Benzoesäure“ oder „E210“ gekennzeichnet werden – ihre Salze können auch als Natriumbenzoat (E211), Kaliumbenzoat (E212) oder Calciumbenzoat (E213) aufgeführt sein.
Einige Hersteller nutzen alternativ die Bezeichnung „Konservierungsstoff: E210“ – also lohnt sich ein zweiter Blick, besonders bei Getränken und Würzmitteln.
Fazit
Benzoesäure ist ein effektiver, aber nicht unbedenklicher Zusatzstoff. Ihre konservierende Wirkung ist technisch sinnvoll – gesundheitlich jedoch nicht für jeden unproblematisch, besonders bei regelmäßigem Konsum oder für empfindliche Menschen.
Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte die Zutatenliste aufmerksam lesen, Bio-Produkte bevorzugen und stark verarbeitete Lebensmittel mit vielen Zusatzstoffen eher meiden.
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Ketchup: Pixabay, Hans, #356439
Eistee: Pixabay, JASONBON, #241504
Konfekt: Pixabay, Tabble, #769436
Colaflaschen: Pixabay, Marys_fotos, #745217
Saure Gurken: Pixabay, kasjanf, #4403294
Saure Gurken mit Senfkörnern: Pixabay, wal_172619, #4788934
Quellen:
BfR: Hinweise auf eine mögliche Bildung von Benzol aus Benzoesäure in Lebensmitteln
Verbraucherzentrale Hamburg: Konservierungsstoffe – Haltbarmacher oder Krankmacher?
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Benzoesäure