Zusatzstoffe in Gemüsebrühe

Zusatzstoffe in Gemüsebrühe – leider keine Seltenheit, sondern Standard. Gemüsebrühe gehört für viele zur Grundausstattung in der Küche. Egal ob als Basis für Suppen, Eintöpfe oder Saucen – sie ist ein praktischer Helfer. Doch hast du dich schon einmal gefragt, was in einem Brühwürfel oder -pulver wirklich steckt?

Die Antwort ist überraschend: Oft sind mehr Zusatzstoffe als echtes Gemüse enthalten. In diesem Artikel erfährst du, welche Stoffe in Gemüsebrühe stecken können, worauf du achten solltest und wie du zusatzstofffreie Alternativen findest.

Was ist Gemüsebrühe eigentlich?

Gemüsebrühe ist eine getrocknete Mischung, die beim Aufgießen mit Wasser eine aromatische Flüssigkeit ergibt. Sie soll Geschmack verleihen und die Zubereitung von Gerichten erleichtern. Ursprünglich bestand sie aus getrocknetem Gemüse, Salz und Kräutern. Heute ist sie jedoch oft ein Industrieprodukt, das durch Zusatzstoffe „perfektioniert“ wird.

Zusatzstoffe in Gemüsebrühe

Häufig verwendete Zusatzstoffe in Gemüsebrühe

Geschmacksverstärker

  • Mononatriumglutamat (E621): Dieser Geschmacksverstärker sorgt für den sogenannten Umami-Geschmack und verleiht der Brühe eine besonders intensive Aromatik. Er wird eingesetzt, um das Geschmackserlebnis zu intensivieren und weniger hochwertige Zutaten aufzuwerten.
  • Dinatriuminosinat (E631) und Dinatriumguanylat (E627): Diese Stoffe wirken synergistisch mit Glutamat und verstärken dessen geschmackliche Wirkung noch weiter. Sie werden meist gemeinsam verwendet, um ein besonders rundes und intensives Geschmackserlebnis zu erzeugen.
  • Hefeextrakt: Hefeextrakt wird oft als „natürliche“ Zutat beworben, enthält jedoch von Natur aus freie Glutaminsäure, die wie ein Geschmacksverstärker wirkt. Auch hier wird der Geschmack verstärkt, ohne dass dies für Verbraucher auf den ersten Blick erkennbar ist.

Trägerstoffe und Füllmittel

  • Maltodextrin: Dieses Kohlenhydratgemisch wird genutzt, um Aromen zu stabilisieren und die Pulverform zu erleichtern. Es dient außerdem als preiswerter Füllstoff, der das Volumen des Produkts erhöht, ohne geschmacklich ins Gewicht zu fallen.
  • Modifizierte Stärke: Sie wird eingesetzt, um die Konsistenz zu verbessern und die Lagerfähigkeit zu erhöhen, insbesondere in Instantprodukten, die sich leicht auflösen sollen.

Aromastoffe

  • Künstliche oder naturidentische Aromen: Diese Aromen simulieren komplexe Geschmacksprofile, die normalerweise nur durch echte Zutaten entstehen. Sie ersetzen fehlendes Gemüsearoma und sorgen für eine intensivere Wahrnehmung.

Farbstoffe

  • Zuckerkulör (E150a-d): Dieser Farbstoff verleiht der Brühe eine appetitlich braune Farbe und lässt sie nährstoffreicher erscheinen, als sie tatsächlich ist.

Süßungsmittel

  • Glukosesirup, Zucker: Diese Zutaten unterstützen den Geschmack, runden die Aromatik ab und sorgen für eine angenehme Mundgefühl, obwohl sie ernährungsphysiologisch weitgehend überflüssig sind.
Zusatzstoffe in Gemüsebrühe

Warum sind diese Zusatzstoffe in Gemüsebrühe so problematisch?

Geschmackstäuschung: Statt eines natürlichen Gemüsearomas, das sich durch sorgfältig getrocknete und schonend verarbeitete Zutaten entfaltet, sorgen Geschmacksverstärker wie Mononatriumglutamat für eine künstliche Intensität. Dadurch wird dem Konsumenten eine Fülle und Tiefe im Geschmack vorgetäuscht, die in Wirklichkeit nicht durch hochwertige Rohstoffe, sondern durch chemische Prozesse erzeugt wurde. Das eigentliche Ziel – ein echter Gemüsegeschmack – tritt dabei in den Hintergrund.

Versteckte Inhaltsstoffe: Hefeextrakt und Aromen werden oft als „natürliche“ Zutaten dargestellt, doch technisch gesehen wirken sie wie klassische Geschmacksverstärker. Hefeextrakt beispielsweise enthält von Natur aus freie Glutaminsäure, die dieselben Effekte auf die Geschmackswahrnehmung hat wie zugesetztes Mononatriumglutamat. So können Hersteller Zusatzstoffe umgehen und trotzdem die gleiche Wirkung erzielen, ohne diese explizit deklarieren zu müssen – ein Trick, der Verbraucher gezielt in die Irre führen kann.

Ernährungsqualität: Viele Gemüsebrühen bestehen heute zu mehr als 50% aus Salz, Maltodextrin oder Zuckerarten. Der eigentliche Anteil an echtem Gemüse ist verschwindend gering – oft unter 10%. Das bedeutet: Statt wertvoller Inhaltsstoffe dominieren leere Füller und Geschmacksverstärker, die ernährungsphysiologisch keinen Beitrag leisten. Wer sich gesund ernähren möchte, wird so unbewusst getäuscht.

Verbrauchertäuschung: Das Verpackungsdesign vieler Instantbrühen suggeriert Naturbelassenheit: Bilder von frischem Gemüse, grüne Farben und Hinweise wie „mit natürlichen Zutaten“ erwecken Vertrauen. Ein Blick auf die Zutatenliste offenbart jedoch oft das Gegenteil: kaum Gemüse, dafür zahlreiche Zusatz- und Hilfsstoffe. Diese Diskrepanz zwischen Werbung und Inhalt führt dazu, dass Verbraucher Produkte kaufen, die nicht ihren eigentlichen Erwartungen an eine natürliche Ernährung entsprechen.

Zusatzstoffe in Gemüsebrühe

Zusatzstoffe in Gemüsebrühe vermeiden

  • Kurze Zutatenliste: Enthält nur Gemüse, Salz, Kräuter und Gewürze.
  • Keine Geschmacksverstärker: Weder Mononatriumglutamat noch Hefeextrakt.
  • Keine Aromen: Auch „natürliche Aromen“ sollten fehlen.
  • Hoher Gemüseanteil: Ein Gemüseanteil von 50 % ist ein guter Richtwert.
  • Bio-Siegel: Bio-Produkte dürfen keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten.

Zusatzstoffe in Gemüsebrühe: Was sind die Alternativen?

  • Selbstgemachte Gemüsebrühe: Einfach Gemüse (z.B. Karotten, Sellerie, Lauch) mit Wasser aufkochen, reduzieren und einfrieren oder einkochen.
  • Gemüsepulver aus 100% Gemüse: Einige Hersteller bieten reines Gemüsegranulat ohne Zusatzstoffe an. Schau dir doch beispielsweise mal den Gemüsemix von bleibwacker an. Deine Gemüsebrühe, ohne Salz.
  • Bio-Brühen: Achte auf Varianten ohne Hefeextrakt und Aromazusätze. Die Gemüsebrühe von bleibwacker kommt komplett ohne diese Zusatzstoffe aus.

Fazit: Bewusster Genuss statt versteckter Zusatzstoffe

Gemüsebrühe ist nicht gleich Gemüsebrühe. Wer Wert auf eine ehrliche, natürliche Ernährung legt, sollte die Zutatenliste genau studieren und auf Zusatzstoffe verzichten. Bei bleibwacker kannst du dich darauf verlassen, dass dort keinerlei Zusätze enthalten sind, die du nicht möchtest.

Frau isst Gemüsebrühe: Pixabay, Pexels, #1846138
Klare Suppe mit Einlage: Pixabay, magdus, #1335168
Suppe mit langen Nudeln: Pixabay, DominiqueVince #2225143
Fischsuppe: Pixabay, ivabalkfish, #3054627

Utopia: Mononatriumglutamat: Was du über den Zusatzstoff E621 wissen musst
Verbraucherzentrale Hamburg: Geschmacksverstärker – über Geschmack lässt sich streiten.
Verbraucherzentrale Bayern: Was ist Maltrodextrin?

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Mit akademischen Hintergrund und umfangreicher Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten bringe ich eine analytische Denkweise und eine Leidenschaft für gründliche Recherche mit. Mein Ziel ist es, präzise und verständliche Informationen über Zusatzstoffe und ihre Auswirkungen auf unsere Ernährung bereitzustellen. So möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leser fundierte Entscheidungen treffen und ein tieferes Verständnis für die Inhaltsstoffe ihrer Lebensmittel entwickeln.

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