Du hast sie sicher schon auf vielen Lebensmittelverpackungen gesehen – die E-Nummern. Sie tauchen immer dann auf, wenn Lebensmittel Zusatzstoffe enthalten, sei es ein Farbstoff, ein Konservierungsmittel oder ein Geschmacksverstärker. Doch was steckt hinter diesen Nummern und was bedeutet das „E“ überhaupt? In diesem Beitrag gehen wir der Entstehung der E-Nummern auf den Grund und erklären, wie sie dazu beigetragen haben, die Lebensmittelsicherheit und -qualität in Europa zu verbessern.
Was sind E-Nummern und warum gibt es sie?
E-Nummern sind Codes, die in der Europäischen Union (EU) und in einigen anderen Ländern verwendet werden, um Lebensmittelzusatzstoffe eindeutig zu kennzeichnen. Das „E“ steht für Europa und zeigt an, dass der Zusatzstoff von der Europäischen Union zugelassen wurde. Die E-Nummer hilft Verbrauchern und Herstellern, Zusatzstoffe zu identifizieren, die für die Verwendung in Lebensmitteln erlaubt sind. Diese Nummern erleichtern die Kennzeichnung und das Verständnis für die Zutaten in verarbeiteten Lebensmitteln.
1. Die Entstehung der E-Nummern: Ein historischer Blick
Die Einführung der E-Nummern geht zurück auf die 1950er Jahre. Zu dieser Zeit begann die europäische Lebensmittelindustrie, vermehrt Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln zu verwenden. In den Anfangsjahren war es jedoch schwierig, zwischen verschiedenen Zusatzstoffen zu unterscheiden, da jeder Hersteller seine eigenen Bezeichnungen verwendete. Dies führte zu Verwirrung und einem Mangel an Transparenz.
Um diese Problematik zu lösen und die Sicherheit der Verbraucher zu gewährleisten, wurde in den 1960er Jahren ein System eingeführt, das die einheitliche Kennzeichnung von Zusatzstoffen regelte. Die Europäische Union führte schließlich 1962 die erste Liste der zugelassenen Zusatzstoffe ein, die mit einer Nummer versehen wurden, um eine einfache Identifizierung zu ermöglichen.
Die E-Nummern wurden im Laufe der Jahre erweitert und präzisiert, sodass sie heute eine umfassende Liste von über 300 Zusatzstoffen umfassen. Heute ist die Liste der E-Nummern ein unverzichtbares Werkzeug für Hersteller, Verbraucher und Behörden gleichermaßen.
2. Was bedeutet das „E“ in der E-Nummer?
Das „E“ in der E-Nummer steht für „Europa“ und kennzeichnet, dass der Zusatzstoff von der Europäischen Union zugelassen wurde. Es zeigt an, dass der Zusatzstoff unter den spezifischen Richtlinien der EU geprüft und als sicher befunden wurde.
Die E-Nummern bieten eine einfache Möglichkeit für Verbraucher, Zusatzstoffe schnell zu erkennen und zu verstehen. Dabei gibt es auch die Möglichkeit, sich über die gesundheitlichen Auswirkungen von Zusatzstoffen zu informieren, da die EU ständig neue wissenschaftliche Studien prüft und gegebenenfalls Zusatzstoffe aus der Liste entfernt.
3. Wie funktioniert die Zulassung von Zusatzstoffen?
Bevor ein Zusatzstoff eine E-Nummer erhält, muss er umfangreiche Sicherheitsprüfungen durchlaufen. Dies umfasst Tests zur Toxizität, Allergenen und der Verträglichkeit mit anderen Stoffen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) prüft neue Zusatzstoffe und erstellt Gutachten, die die potenziellen Risiken für die Gesundheit der Verbraucher bewerten.
Ein Zusatzstoff wird nur dann zugelassen, wenn die EFSA nach eingehender Prüfung davon überzeugt ist, dass er unter den vorgeschriebenen Mengen unbedenklich ist. Die Entscheidung über die Zulassung basiert also auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird regelmäßig überprüft.
4. Die Kategorien von E-Nummern: Was steckt hinter den verschiedenen Nummern?
E-Nummern werden in verschiedene Kategorien unterteilt, je nachdem, welche Funktion der Zusatzstoff im Lebensmittel erfüllt. Hier sind einige der häufigsten Kategorien:
- E100 bis E199: Farbstoffe – Diese Zusatzstoffe werden verwendet, um Lebensmitteln Farbe zu verleihen. Beispiele sind E100 (Curcumin) und E150d (Zuckerkulör).
- E200 bis E299: Konservierungsstoffe – Sie verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln, indem sie das Wachstum von Mikroorganismen verhindern. Ein bekanntes Beispiel ist E202 (Kaliumbenzoat).
- E300 bis E399: Antioxidantien und Säuerungsmittel – Diese verhindern, dass Lebensmittel durch Oxidation verderben, und verbessern den Geschmack. Ein Beispiel ist E300 (Vitamin C).
- E400 bis E499: Verdickungsmittel, Geliermittel und Emulgatoren – Diese werden eingesetzt, um die Textur von Lebensmitteln zu verbessern, wie E471 (Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren).
- E500 bis E599: Säureregulatoren und Backtriebmittel – Diese helfen dabei, den pH-Wert zu regulieren oder die Struktur von Teigen zu stabilisieren. Ein Beispiel ist E500 (Natriumbicarbonat), besser bekannt als Natron.
- E600 bis E699: Geschmacksverstärker – Sie verstärken den Geschmack von Lebensmitteln. Ein berühmtes Beispiel ist E621 (Mononatriumglutamat).
5. Sind E-Nummern wirklich gefährlich?
Die Frage, ob E-Nummern gesundheitsschädlich sind, wird oft gestellt. Die Antwort ist: Nicht alle E-Nummern sind problematisch. Die Zulassung durch die EU bedeutet, dass ein Zusatzstoff in den zugelassenen Mengen als sicher gilt. Trotzdem gibt es immer wieder Diskussionen über die Langzeitwirkungen bestimmter Zusatzstoffe. Besonders Mononatriumglutamat (E621) und süßstoffe wie Aspartam (E951) werden häufig hinterfragt.
Es ist wichtig zu beachten, dass E-Nummern nicht per se schlecht oder gefährlich sind, sondern dass der kumulative Effekt und die Menge eine Rolle spielen. Ein gelegentlicher Verzehr von Lebensmitteln mit E-Nummern stellt in der Regel keine Gefahr dar, jedoch sollte man auf eine ausgewogene Ernährung achten, die möglichst viele natürliche Zutaten enthält.
Fazit
Die E-Nummern sind ein nützliches System, das Verbrauchern hilft, die Zutaten von Lebensmitteln besser zu verstehen und informierte Entscheidungen zu treffen. Sie stellen sicher, dass Zusatzstoffe sicher sind und unter kontrollierten Bedingungen verwendet werden. Wenn du dich über die verschiedenen E-Nummern informieren möchtest, hilft ein Blick auf die Zutatenliste und die E-Nummern, ein besseres Verständnis für die Lebensmittel, die du konsumierst, zu entwickeln.
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Quellen
EFSA (2024): Lebensmittelzusatzstoffe. Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. Verfügbar unter: https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/food-additives [Zugriff am 02.05.2025].
BfR (2010): Gesundheitliche Bewertung von Lebensmittelzusatzstoffen. Bundesinstitut für Risikobewertung. Verfügbar unter: https://www.bfr.bund.de/de/publication/gesundheitliche_bewertung_von_lebensmittelzusatzstoffen-2274.html [Zugriff am 02.05.2025].
Zusatzstoffauskunft.de (2025): E-Nummern ohne Chemie-Studium verstehen. Verfügbar unter: https://www.zusatzstoffauskunft.de/2025/03/07/e-nummern-ohne-chemie-studium-verstehen/ [Zugriff am 02.05.2025].
Bilder
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