Haustiere gehören für viele Menschen zur Familie – und ebenso wie bei uns Menschen, spielt auch für Tiere die Ernährung eine zentrale Rolle für ihre Gesundheit. Doch was genau befindet sich eigentlich im Haustierfutter? Während die meisten von uns die Zutatenliste in unseren eigenen Lebensmitteln aufmerksam studieren, wird oft nicht bedacht, dass auch in den Futternäpfen unserer Tiere eine Vielzahl von Zusatzstoffen enthalten sein kann. Doch was bewirken diese Stoffe für unsere Haustiere und sind sie wirklich unbedenklich?

In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die häufigsten Zusatzstoffe in Haustierfutter, ihre Funktionen und mögliche gesundheitliche Risiken.

1. Warum werden Zusatzstoffe im Haustierfutter eingesetzt?

Die Verwendung von Zusatzstoffen im Haustierfutter hat vor allem praktische Gründe. Sie tragen dazu bei, dass das Futter länger haltbar bleibt, besser schmeckt, oder bestimmte Nährstoffe besser verfügbar gemacht werden. Auch die Textur und Farbe von Tierfutter wird häufig durch Zusatzstoffe verbessert, um es für das Tier attraktiver zu machen. Dabei werden viele der gleichen E-Nummern verwendet, die auch in Lebensmitteln für Menschen vorkommen.

Zusatzstoffe in Haustierfutter dienen dabei verschiedenen Zwecken:

  • Konservierung: Damit das Futter nicht verdirbt, kommen Konservierungsstoffe zum Einsatz.
  • Verbesserung der Textur: Für eine bessere Konsistenz oder eine einfachere Verarbeitung.
  • Erhöhung der Nährstoffdichte: Manchmal werden künstliche Nährstoffe hinzugefügt, um das Futter nährstoffreicher zu machen.

2. Häufige E-Nummern und Zusatzstoffe im Haustierfutter

Hier sind einige E-Nummern und Zusatzstoffe, die in Tierfutter vorkommen können, und was sie bewirken:

  • E280 – Sorbinsäure: Sorbinsäure wird häufig in Haustierfutter eingesetzt, um das Futter vor Schimmel und Bakterien zu schützen. Es wirkt als Konservierungsstoff und verlängert die Haltbarkeit.
  • E322 – Lecithine: Diese Emulgatoren werden oft verwendet, um Fett und Wasser zu verbinden und das Futter stabiler zu machen. Lecithine sind in der Regel unbedenklich und auch in vielen natürlichen Quellen wie Soja und Eiern zu finden.
  • E330 – Zitronensäure: Zitronensäure wird als Säuerungsmittel und Antioxidans verwendet, um den pH-Wert im Futter zu regulieren und das Futter frisch zu halten. Auch sie kommt in vielen Lebensmitteln vor und gilt als unbedenklich, wenn sie in moderaten Mengen verwendet wird.
  • E320 – Butylhydroxyanisol (BHA): Dieser Antioxidationsstoff wird manchmal in Haustierfutter verwendet, um das Futter vor Oxidation und dem Verlust von Nährstoffen zu schützen. Es gibt jedoch Bedenken bezüglich seiner krebserregenden Eigenschaften bei großen Mengen. In der EU sind BHA-haltige Produkte daher stark reguliert.
  • E951 – Aspartam: In manchen Fällen wird auch Aspartam in Tiernahrung eingesetzt, um die Süße zu verstärken. Es ist jedoch umstritten, da es in hohen Mengen gesundheitliche Risiken mit sich bringen könnte, auch wenn es in der Regel in kleinen Mengen verwendet wird.

3. Sind diese Zusatzstoffe unbedenklich für Haustiere?

Die meisten Zulassungsbehörden weltweit haben die Zusatzstoffe, die in Haustierfutter verwendet werden, auf ihre Sicherheit geprüft. In der EU beispielsweise müssen alle Lebensmittelzusatzstoffe strengen Tests unterzogen werden, bevor sie zugelassen werden. Dennoch gibt es einige Stoffe, die von Experten als potenziell schädlich betrachtet werden, besonders bei langfristigem Verzehr oder in höheren Dosen:

  • Antioxidantien wie BHA und BHT (Butylhydroxytoluol) stehen in der Kritik, da sie bei hohen Konzentrationen als krebserregend gelten.
  • Farbstoffe und Aromen, die das Futter für Tiere „schmackhafter“ machen, aber die in großen Mengen möglicherweise negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnten.

Es ist daher wichtig, beim Kauf von Haustierfutter auf Qualität und Transparenz zu achten und sich über die Inhaltsstoffe zu informieren.

4. Was können Haustierbesitzer tun?

Haustierbesitzer sollten sich über die Inhaltsstoffe des Futters genau informieren und darauf achten, welche Zusatzstoffe enthalten sind. Hier einige Tipps:

  • Qualitätsmarken bevorzugen: Achte darauf, dass das Futter von einem vertrauenswürdigen Hersteller kommt, der transparent über die Inhaltsstoffe und verwendeten Zusatzstoffe informiert.
  • Auf Zusatzstoffe verzichten: Einige Hersteller bieten natürliche Futteralternativen ohne Zusatzstoffe oder künstliche Zutaten an. Diese können besonders für empfindliche Tiere oder Haustiere mit Allergien oder Unverträglichkeiten sinnvoll sein.
  • Tierarzt konsultieren: Wenn du unsicher bist, welches Futter für dein Haustier am besten ist, frage deinen Tierarzt nach Empfehlungen.

5. Fazit

Zusatzstoffe im Haustierfutter sind in vielen Fällen notwendig, um das Futter zu konservieren, die Nährstoffaufnahme zu optimieren oder die Akzeptanz bei den Tieren zu erhöhen. Dennoch sollten Haustierbesitzer darauf achten, welche Zusatzstoffe in den Futternäpfen ihrer Tiere landen. Die Wahl des richtigen Futters kann langfristig die Gesundheit deines Haustiers unterstützen und Probleme durch schädliche Zusatzstoffe vermeiden.

Quellen

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Bilder

Beitragsbil: Pixabay, mattycoulton, #5168940

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Mit meinem Hintergrund in Design sowie meinem ausgeprägten Interesse an Ernährungsthemen liegt es mir am Herzen, komplexe Informationen zu Zusatzstoffen klar und verständlich aufzubereiten. Mein Ziel ist es, fundiertes Wissen deutlich zu vermitteln und so Verbraucherinnen und Verbrauchern zu helfen, informierte Entscheidungen zu treffen. Zusatzstoffe sind ein fester Bestandteil vieler Lebensmittel – durch meine Arbeit möchte ich dazu beitragen, mehr Transparenz zu schaffen und ein Bewusstsein für ihre Wirkung und Bedeutung zu fördern.

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