Unsere Ernährung und die Kosmetika, die wir verwenden, haben einen größeren Einfluss auf unsere Gesundheit, als wir oft annehmen. Besonders in Bezug auf das Hormonsystem können bestimmte E-Nummern und Zusatzstoffe das Gleichgewicht der Hormone negativ beeinflussen. In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, welche E-Nummern und Zusatzstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika das Hormonsystem stören und welche gesundheitlichen Auswirkungen sie haben können.
1. Phthalate: Hormonelle Störung durch Weichmacher
Phthalate sind Chemikalien, die häufig in Plastikprodukten und Kosmetika vorkommen und als Weichmacher fungieren. Sie finden sich auch in Lebensmitteln, die in Plastikverpackungen oder Kunststoffbehältern aufbewahrt werden. Phthalate können als endokrine Disruptoren wirken, was bedeutet, dass sie das Hormonsystem stören können, indem sie die Hormonproduktion und den Hormonspiegel im Körper verändern.
- Gesundheitsrisiken: Studien haben gezeigt, dass Phthalate das Risiko für Fruchtbarkeitsstörungen, Fehlgeburten und Entwicklungsprobleme bei Kindern erhöhen können. Sie können auch die Schilddrüsenhormone beeinflussen und das Risiko für Brustkrebs und Prostatakrebs erhöhen.
2. Parabene (E214-E219): In vielen Kosmetika enthalten
Parabene sind in vielen Kosmetikprodukten wie Shampoos, Cremes, Deodorants und Make-up als Konservierungsstoffe enthalten. Parabene haben hormonähnliche Eigenschaften, da sie als Estrogenersatzstoffe im Körper wirken können. Das bedeutet, dass sie die Östrogenrezeptoren im Körper aktivieren und zu einem Ungleichgewicht im Hormonsystem führen können.
- Gesundheitsrisiken: Der übermäßige Kontakt mit Parabenen kann das endokrine System stören und das Risiko für Hormonstörungen wie Unfruchtbarkeit und Brustkrebs erhöhen. Besonders gefährlich sind sie für Schwangere und stillende Mütter, da sie auch die Entwicklung des Fötus und des Neugeborenen beeinträchtigen können.
3. Bisphenol A (BPA: Ein gefährlicher Hormonstörer in Plastik
Bisphenol A (BPA) ist ein chemischer Stoff, der in Kunststoffverpackungen und Konservendosen verwendet wird, um sie fest und bruchfest zu machen. BPA ist bekannt dafür, das Hormonsystem zu stören, indem es die Östrogenproduktion beeinflusst. Es kann auch als endokriner Disruptor fungieren, der das Hormongleichgewicht stört.
- Gesundheitsrisiken: Der Kontakt mit BPA ist mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen verbunden, darunter Fruchtbarkeitsstörungen, Adipositas, Herzkrankheiten und Krebs. Besonders gefährdet sind Schwangere, Babys und Kleinkinder, da ihr Körper besonders empfindlich auf hormonelle Veränderungen reagiert.
4. BHA und BHT (E320, E321): Antioxidantien mit hormonellen Auswirkungen
BHA (Butylhydroxyanisol) und BHT (Butylhydroxytoluol) sind Antioxidantien, die in Lebensmitteln wie Snackprodukten, Keksen und Fertiggerichten verwendet werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Diese Chemikalien wirken ebenfalls als hormonelle Disruptoren und können das Hormonhaushalt des Körpers beeinträchtigen.
- Gesundheitsrisiken: BHA und BHT wurden mit Hormonstörungen, Krebs und Leberproblemen in Verbindung gebracht. Sie können das Zentralnervensystem sowie das Immunsystem schädigen, wenn sie über längere Zeiträume in größeren Mengen konsumiert werden.
5. Natriumglutamat (MSG, E621): Geschmacksverstärker mit hormonellen Auswirkungen
Mononatriumglutamat (MSG), ein häufig verwendeter Geschmacksverstärker in Fertiggerichten, Suppen und Snacks, hat ebenfalls hormonelle Auswirkungen auf den Körper. Es ist dafür bekannt, das Glutamat-System im Gehirn zu aktivieren und möglicherweise die Hormonproduktion zu beeinflussen.
- Gesundheitsrisiken: Langfristiger Konsum von MSG kann das Risiko für Hormonstörungen und Bluthochdruck erhöhen. Auch Unverträglichkeiten und Kopfschmerzen sind häufige Nebenwirkungen. Aber ein klarer Zusammenhang mit Hormonstörungen ist wissenschaftlich weniger belegt als bei den anderen genannten Stoffen. Die EFSA stuft MSG in üblichen Mengen als sicher ein, individuelle Unverträglichkeiten sind aber möglich.
Fazit: Vorsicht bei Zusatzstoffen in Lebensmitteln und Kosmetika
Viele E-Nummern und Zusatzstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika können das Hormonsystem negativ beeinflussen. Besonders Phthalate, Parabene, BPA, BHT und MSG sind endokrine Disruptoren, die das Hormongleichgewicht stören können. Um Risiken zu minimieren, sollte man auf die Zutatenliste achten und möglichst Produkte wählen, die ohne synthetische Zusatzstoffe auskommen.
Tipps zum Schutz des Hormonsystems:
- Wähle organische und weniger verarbeitete Lebensmittel, um die Aufnahme von chemischen Zusatzstoffen zu vermeiden.
- Achte auf Produkte ohne Parabene und Phthalate, besonders bei Kosmetika.
- Meide BPA-haltige Verpackungen und setze auf gläserne oder BPA-freie Behälter.
bleibwacker: Fokus auf natürliche und unbedenkliche Zutaten
bleibwacker setzt auf natürliche Zutaten und verzichtet auf hormonell wirksame Zusatzstoffe. So können Verbraucher sicher sein, dass sie mit den Produkten eine gesunde, unverfälschte Ernährung genießen, ohne sich um bedenkliche Stoffe sorgen zu müssen.

Quellen
Zusatzstoffmuseum (o. D.) Butylhydroxytoluol (BHT) [online] Verfügbar unter: https://www.zusatzstoffmuseum.de/lexikon-der-zusatzstoffe/butylhydroxytoluolbht.html [Zugriff am 14. Mai 2025].
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Lebepur (2023) Schadstofffrei essen: Diese Zusatzstoffe solltest du vermeiden [online] Verfügbar unter: https://www.lebepur.com/magazin/schadstofffrei-essen-zusatzstoffe-lebensmittel-vermeiden/ [Zugriff am 14. Mai 2025].
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