Aspartam schädlich Proteinpulver

„Zuckerfrei“ steht oft auf Verpackungen von Limonaden, Kaugummis, Proteinriegeln oder Diätjoghurt. Was viele Konsument:innen nicht wissen: Der süße Geschmack stammt häufig von Aspartam – einem synthetischen Süßstoff mit der E-Nummer E951. Doch ist der Süßstoff sicher oder ist Aspartam schädlich? Immer wieder liest man, Aspartam sei krebserregend oder neurotoxisch. Aber was davon stimmt – und was ist Mythos?

In diesem Beitrag klären wir auf: Ist Aspartam schädlich? Wie viel ist zu viel? Und gibt es Alternativen?

Was ist Aspartam?

Aspartam ist ein künstlich hergestellter Süßstoff, der etwa 200-mal süßer ist als Zucker, dabei aber kaum Kalorien liefert. Chemisch besteht Aspartam aus zwei Aminosäuren – Asparaginsäure und Phenylalanin – sowie einem Methylester. Diese Bestandteile kommen auch in natürlichen Lebensmitteln vor.

Seit den 1980er-Jahren ist Aspartam in über 100 Ländern als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen – auch in der EU. Es wird vor allem verwendet in:

  • Light-Getränken
  • Kaugummis, Bonbons
  • Zuckerfreien Joghurts und Desserts
  • Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln

Aspartam schädlich? Was die Studienlage sagt

Die Frage, ob Aspartam schädlich ist, beschäftigt Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit seit Jahrzehnten. Dabei gibt es zwei Lager:

Die offiziellen Bewertungen:

  • Die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) und die WHO stufen Aspartam als sicher ein, solange der ADI-Wert (Acceptable Daily Intake) von 40 mg/kg Körpergewicht pro Tag nicht überschritten wird.
  • Für einen Erwachsenen mit 70 kg Körpergewicht entspricht das etwa 14 Dosen Light-Cola pro Tag – deutlich mehr, als im Alltag üblich ist.

Ist Aspartam schädlich? Kritische Stimmen und offene Fragen:

1. Krebsrisiko in Tierversuchen

Einige Langzeitstudien an Ratten und Mäusen, darunter Arbeiten des Ramazzini-Instituts in Italien, kamen zu dem Ergebnis, dass hohe Dosen von Aspartam mit einem erhöhten Auftreten bestimmter Tumorarten – insbesondere Leukämien und Lymphome – verbunden sein könnten. Die Mengen, die den Tieren verabreicht wurden, lagen zwar deutlich über dem, was Menschen üblicherweise konsumieren würden, doch die Ergebnisse lösten eine intensive wissenschaftliche Debatte aus.

Kritiker argumentieren, dass solche Studien nicht einfach auf den Menschen übertragbar seien. Gleichzeitig betonen sie, dass eine mögliche Wirkung auf Zellveränderungen nicht ausgeschlossen werden könne – besonders bei regelmäßigem Konsum über viele Jahre.

Aspartam schädlich

2. Neurotoxische Wirkung

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Abbauprodukte von Aspartam im Körper. Beim Verstoffwechseln entstehen unter anderem:

  • Methanol, das in hoher Konzentration giftig wirkt,
  • Asparaginsäure, eine sogenannte exzitatorische Aminosäure, die bei hoher Dosis Nervenzellen reizen kann,
  • sowie Phenylalanin, das bei bestimmten Personen (z. B. PKU-Patient:innen) problematisch ist.

Einige Wissenschaftler:innen vermuten, dass diese Stoffe in Kombination Auswirkungen auf das Gehirn haben könnten – insbesondere auf das Zentralnervensystem, das Belohnungssystem oder die Ausschüttung von Neurotransmittern. In Einzelfällen wurden Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen als mögliche Nebenwirkungen genannt. Bisher fehlen aber eindeutige Beweise aus großen Humanstudien.

3. Einstufung durch die IARC (2023)

Im Juli 2023 sorgte die Entscheidung der International Agency for Research on Cancer (IARC), einer Unterorganisation der WHO, für Schlagzeilen: Sie stufte Aspartam als „möglicherweise krebserregend beim Menschen“ (Gruppe 2B) ein. Diese Klassifizierung bedeutet:

Es gibt begrenzte Hinweise beim Menschen und/oder ausreichende Hinweise aus Tierversuchen, dass eine Substanz krebserregend sein könnte – ein Risiko kann also nicht ausgeschlossen, aber auch nicht sicher bestätigt werden.

4. Aspartam erhitzen – ein unterschätztes Problem?

Viele Menschen süßen ihren Kaffee, Tee oder Porridge mit zuckerfreien Alternativen – etwa Flavor Drops, Light-Sirupe oder Süßstoffpulvern, die Aspartam enthalten. Was dabei oft übersehen wird: Aspartam ist hitzeempfindlich.

Ab Temperaturen von etwa 80 °C beginnt sich Aspartam chemisch zu zersetzen. Dabei verliert es nicht nur seine Süßkraft, sondern es können sich auch Abbauprodukte wie Methanol, Asparaginsäure und Diketopiperazin (DKP) bilden. Letzteres wird immer wieder als potenziell gesundheitlich bedenklich diskutiert – insbesondere im Zusammenhang mit Tierversuchen und neurotoxischen Effekten.

Aspartam schädlich

Wer besonders aufpassen sollte

  • Menschen mit Phenylketonurie (PKU) dürfen Aspartam nicht konsumieren, da ihr Körper Phenylalanin nicht abbauen kann – ein Bestandteil von Aspartam. Für diese Menschen ist jeder Verzehr gesundheitsgefährdend.
  • Bei Kindern oder empfindlichen Personen sind mögliche Auswirkungen auf das Zentralnervensystem, wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Reizbarkeit, nicht eindeutig belegt, werden aber immer wieder diskutiert.

Warum der Verdacht bleibt

Trotz Zulassung durch Behörden bleibt Aspartam umstritten, weil:

  • Langzeitstudien am Menschen nur begrenzt verfügbar sind,
  • individuelle Reaktionen unterschiedlich ausfallen,
  • und die Akkumulation in verarbeiteten Lebensmitteln eine „unsichtbare Last“ darstellen kann – viele Konsument:innen wissen nicht, wie viel sie wirklich täglich aufnehmen.
Aspartam schädlich

Fazit: Ist Aspartam schädlich?

Die Antwort ist wie so oft: Es kommt darauf an.

Laut aktuellen wissenschaftlichen Bewertungen ist Aspartam in moderaten Mengen unbedenklich. Wer gelegentlich eine Light-Limo oder zuckerfreie Bonbons konsumiert, muss sich keine Sorgen machen. Doch bei hohem, regelmäßigem Verzehr – etwa in Kombination mit anderen Süßstoffen – ist kritische Achtsamkeit angebracht.

Besonders vorsichtig sollten Menschen mit PKU, Schwangere und Kinder sein. Und wer auf Nummer sicher gehen will, setzt besser auf natürliche Alternativen – etwa mit Stevia oder ganz ohne Süßung.

Tipp für Verbraucher:innen

  • Lies die Zutatenliste: Aspartam erscheint als „Aspartam“, „E951“ oder im Rahmen eines Süßstoffgemischs.
  • Achte auf die Warnhinweise für Phenylketonurie (PKU).
  • Wenn du empfindlich auf Süßstoffe reagierst, teste Alternativen wie Dattelsüße – oder gewöhne deinen Geschmackssinn langsam wieder an natürliche Süße.

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Mit akademischen Hintergrund und umfangreicher Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten bringe ich eine analytische Denkweise und eine Leidenschaft für gründliche Recherche mit. Mein Ziel ist es, präzise und verständliche Informationen über Zusatzstoffe und ihre Auswirkungen auf unsere Ernährung bereitzustellen. So möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leser fundierte Entscheidungen treffen und ein tieferes Verständnis für die Inhaltsstoffe ihrer Lebensmittel entwickeln.

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