Wer zuckerreduzierte Produkte kauft, stößt früher oder später auf einen Namen, der harmlos klingt: Sorbit, auch bekannt als E420. Der Zuckeraustauschstoff ist weit verbreitet – in Kaugummis, Bonbons, Diätprodukten und sogar in Zahnpasta. Doch obwohl Sorbit als „natürlich vorkommend“ gilt, hat er nicht nur süße Seiten. Besonders für Menschen mit empfindlichem Magen oder Fructoseintoleranz kann der Stoff schnell zur Belastung werden.
In diesem Beitrag schauen wir uns an: Was ist Sorbit? Warum ist er so beliebt? Und wann wird es kritisch?
Was ist Sorbit?
Sorbitol, kurz Sorbit, ist ein sogenannter Zuckeralkohol (Polyol). Chemisch betrachtet ist er ein Alkohol des Traubenzuckers (Glucose) und kommt in der Natur in kleinen Mengen vor – zum Beispiel in:
- Äpfeln
- Birnen
- Pflaumen
- Trockenfrüchten
- Algen
In der Lebensmittelindustrie wird Sorbit jedoch industriell hergestellt, meist aus Mais- oder Weizenstärke. Er schmeckt nur halb so süß wie Zucker, liefert aber fast genauso viele Kalorien – etwa 2,4 kcal/g (Zucker: 4 kcal/g). Trotzdem ist er bei Diabetiker:innen beliebt, da er den Blutzuckerspiegel nur gering beeinflusst.

Wofür wird Sorbit verwendet?
Sorbit ist ein echter Allrounder und wird als:
- Zuckeraustauschstoff in Kaugummis, Bonbons, Schokolade, Keksen
- Feuchthaltemittel in Backwaren, Trockenfrüchten, Zahnpasta
- Süßungsmittel in Diabetiker-Produkten, Nahrungsergänzungsmitteln
- Stabilisator und Füllstoff in pharmazeutischen Präparaten
Besonders attraktiv: Sorbit ist nicht kariogen, also zahnfreundlich – daher sein häufiger Einsatz in Zahnpflegeprodukten.
Ist Sorbit unbedenklich?
Grundsätzlich: Ja – aber in Maßen.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat für den Stoff keinen ADI-Wert („Acceptable Daily Intake“) festgelegt, da es in üblichen Mengen als sicher gilt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Denn: Sorbit kann bereits in moderaten Mengen abführend wirken. Ab etwa 20 g pro Tag kann es zu Beschwerden kommen – je nach individueller Verträglichkeit auch deutlich früher. Symptome sind:
- Blähungen
- Durchfall
- Völlegefühl
- Bauchkrämpfe
Hinweis auf Verpackungen: Produkte mit hohem Sorbitgehalt müssen laut EU-Verordnung den Warnhinweis tragen:
„Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken.“

Sorbit bei Fructoseintoleranz: Besondere Vorsicht!
Wer an einer Fructosemalabsorption oder hereditären Fructoseintoleranz leidet, sollte Sorbit unbedingt meiden. Der Grund: Der Stoff nutzt im Darm denselben Transportweg wie Fructose – und kann diesen sogar blockieren. Die Folge: Noch stärkere Beschwerden, Unverträglichkeitssymptome oder Bauchschmerzen.
Auch Menschen mit Reizdarmsyndrom (IBS) reagieren häufig empfindlich auf Sorbit – denn es zählt zu den sogenannten FODMAPs, also fermentierbaren Zuckeralkoholen, die im Darm Gase bilden.
Natürlicher Ursprung – aber industriell verarbeitet
Sorbit wird oft als „natürlich“ deklariert – und das stimmt insofern, als er in Früchten vorkommt. Doch der industriell eingesetzte Stoff hat mit dem Apfel von nebenan wenig zu tun. Er ist ein hochverarbeiteter Zusatzstoff, der aus Stärke gewonnen und gezielt für technologische Zwecke eingesetzt wird.

Fazit: Nur weil es süß schmeckt, ist es noch lange nicht sanft
Sorbit (E420) ist ein vielseitiger, teilweise nützlicher Stoff – aber sicher nicht für alle verträglich. Besonders für Menschen mit Verdauungsproblemen oder Fructoseunverträglichkeit kann er mehr schaden als nützen.
Wer den Stoff gut verträgt, darf ihn in kleinen Mengen genießen – aber achte auf die Summe. Denn gerade in verarbeiteten Lebensmitteln versteckt sich Sorbit häufig in Kombination mit anderen Zuckeralkoholen wie Xylit oder Mannit – und das kann schnell zu viel werden.
Tipp: Wer lieber auf Zusatzstoffe verzichtet, greift am besten zu natürlich gesüßten Produkten oder solchen, die ganz ohne Zuckerersatzstoffe auskommen – wie die von bleibwacker. Denn: Ehrlich schmeckt besser. Du kennst bleibwacker noch gar nicht? Dann solltest du dir unbedingt das bleibwacker Kennenlern Paket genauer ansehen. Gesund, lecker und frei von Zusatzstoffen. So, wie Lebensmittel sein sollen.

Quellen:
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) (2023): Call for data on genotoxicity data on Sorbitol (E 420(i)) [online]. Verfügbar unter: https://www.efsa.europa.eu/en/call/call-data-genotoxicity-data-sorbitol-e-420-i [Zugriff am 19. Mai 2025].
Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) (2017): Information on the package leaflet regarding fructose and sorbitol used as excipients in medicinal products for human use [online]. Verfügbar unter: https://www.ema.europa.eu/en/documents/scientific-guideline/information-package-leaflet-regarding-fructose-and-sorbitol-used-excipients-medicinal-products-human-use_en.pdf [Zugriff am 19. Mai 2025].