Protein Pulver Aspartam

Aspartam – in vielen zuckerfreien Getränken, Kaugummis oder Light-Produkten enthalten – steht seit Jahren in der Kritik. Immer wieder wird die Frage laut: Ist Aspartam krebserregend? Während es von vielen Behörden als sicher eingestuft wird, sorgen Studien und Schlagzeilen immer wieder für Verunsicherung. In diesem Beitrag klären wir auf: Was ist Aspartam? Wie wird es im Körper verarbeitet? Und wie steht es wirklich um das Krebsrisiko?

🔍 Was ist Aspartam?

Aspartam (E951) ist ein intensiver Süßstoff, der etwa 200-mal süßer ist als Zucker, aber fast keine Kalorien liefert. Chemisch betrachtet ist Aspartam ein Dipeptid – es besteht aus den Aminosäuren Asparaginsäure und Phenylalanin, sowie einem Methylester. Beim Verzehr wird Aspartam im Körper vollständig in seine Bestandteile gespalten.

Du findest Aspartam z. B. in:

  • Light-Getränken und „Zero“-Produkten
  • Kaugummis
  • Diät-Joghurts und Proteinpulvern
  • Süßstofftabletten
  • zuckerfreien Desserts
  • Medikamenten (z. B. Brausetabletten)
Aspartam krebserregend

Wie wird Aspartam hergestellt?

Aspartam wird industriell hergestellt – es ist also kein natürlicher Stoff, der direkt aus Pflanzen gewonnen wird. Für die Herstellung verwendet man zwei Aminosäuren: Asparaginsäure und Phenylalanin. Diese kommen zwar auch in natürlichen Lebensmitteln wie Fleisch, Eiern oder Hülsenfrüchten vor, werden für Aspartam aber meist mithilfe von Bakterien im Labor gezüchtet.

In einem weiteren Schritt werden diese beiden Bausteine chemisch miteinander verbunden, wobei zusätzlich ein kleiner Teil Methanol eingebaut wird. So entsteht die süße Verbindung, die wir als Aspartam kennen. Der ganze Prozess ist technisch aufwendig und findet unter kontrollierten Bedingungen statt, damit das Endprodukt möglichst rein ist.

Auch wenn Aspartam aus Bausteinen besteht, die der Körper kennt, ist das Endprodukt ein künstlich hergestellter Zusatzstoff. Wer auf möglichst natürliche und wenig verarbeitete Lebensmittel achten möchte, sollte das bei seiner Kaufentscheidung berücksichtigen.

Ist Aspartam krebserregend?

Bewertung durch Gesundheitsbehörden

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die US-amerikanische FDA stufen Aspartam bei Einhaltung des ADI-Werts (Acceptable Daily Intake) als sicher ein. Der ADI liegt bei 40 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (EFSA, 2013).

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Juli 2023 eine neue Einschätzung vorgenommen:

  • Die WHO-Tochterorganisation IARC (International Agency for Research on Cancer) stufte Aspartam als „möglicherweise krebserregend beim Menschen“ (Gruppe 2B) ein.
  • Gleichzeitig erklärte der Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives (JECFA), dass die vorhandenen Daten keinen Grund zur Änderung der aktuellen Verzehrgrenzen geben.

Was bedeutet das?
Die Einstufung „möglicherweise krebserregend“ (2B) bedeutet nicht, dass ein Stoff definitiv Krebs verursacht – sondern nur, dass ein möglicher Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden kann.

Aspartam krebserregend

Aspartam krebserregend? Was die Forschung sagt

  • Tierstudien (z. B. Soffritti et al., 2006) zeigten bei sehr hohen Dosen von Aspartam eine erhöhte Tumorinzidenz bei Ratten – jedoch wurden diese Ergebnisse teils methodisch kritisiert.
  • Langzeitbeobachtungen am Menschen ergaben bisher keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Aspartamverzehr und Krebserkrankungen.
  • Die EFSA (2013) prüfte über 600 Studien und kam zu dem Schluss: Aspartam ist in der aktuellen Verwendung sicher – auch für Schwangere, Kinder und Diabetiker.

Wie wird Aspartam im Körper verarbeitet?

  • Phenylalanin – eine essentielle Aminosäure, die für die Bildung von Neurotransmittern wichtig ist. Für gesunde Menschen unproblematisch, kann sie jedoch bei Menschen mit Phenylketonurie (PKU) zu schweren Gesundheitsschäden führen. Deshalb ist Aspartam für Betroffene verboten und entsprechend gekennzeichnet.
  • Asparaginsäure – eine nicht-essentielle Aminosäure, die natürlicherweise in vielen Lebensmitteln vorkommt und im Körper vielfältige Funktionen erfüllt. In üblichen Mengen gilt sie als unbedenklich.
  • Methanol – ein einfacher Alkohol, der in größeren Mengen giftig ist. Kritiker weisen darauf hin, dass Methanol im Körper zu Formaldehyd und anschließend zu Ameisensäure umgewandelt wird – beides potenziell toxische Substanzen. Allerdings entstehen diese Stoffe auch beim Verzehr ganz normaler Lebensmittel wie Tomaten, Fruchtsäften oder fermentierten Produkten. Die Mengen aus Aspartam gelten laut EFSA und WHO als toxikologisch nicht bedenklich, solange die empfohlenen Höchstmengen nicht überschritten werden.

Entscheidend ist dabei: Die Mengenverhältnisse und die Stoffwechselwege machen den Unterschied. Während Methanol aus natürlichen Quellen meist zusammen mit schützenden Substanzen (z. B. Antioxidantien) aufgenommen wird, ist dieser Schutzmechanismus bei isolierter Zufuhr – etwa durch Aspartam – nicht im gleichen Maß gegeben. Dennoch zeigen aktuelle Bewertungen, dass die üblichen Aufnahmemengen von Aspartam bei gesunden Menschen nicht zu einer kritischen Formaldehydbelastung führen.

Aspartam krebserregend

Wer sollte vorsichtig sein?

  • Menschen mit Phenylketonurie (PKU) dürfen Aspartam nicht konsumieren.
  • Auch für Personen mit bestehenden Nierenerkrankungen oder Stoffwechselstörungen kann eine Absprache mit ärztlichem Fachpersonal sinnvoll sein.
  • Für gesunde Erwachsene gilt: Wer unterhalb der ADI-Grenze bleibt, muss laut EFSA keine gesundheitlichen Risiken befürchten.

Fazit: Aspartam krebserregend?

Aktueller Stand der Wissenschaft: Ein moderater Verzehr von Aspartam gilt als unbedenklich. Zwar wurde Aspartam 2023 von der IARC in die Gruppe „möglicherweise krebserregend“ eingestuft – doch ohne belastbare Hinweise aus Humanstudien.

Wer auf Nummer sicher gehen will, vermeidet Aspartam. Denn klar ist: Aspartam ist kein Naturprodukt und in einer Clean Eating-Ernährung hat es keinen Platz. Du hast keine Lust mehr auf künstliche Süßstoffe, Konservierungsstoffe und andere Zusätze, die in einer natürlichen Ernährung keinen Platz findet? Aber trotzdem überkommt dich manchmal die Lust auf etwas Süßes?

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Quellen:

EFSA – European Food Safety Authority (2013): Scientific Opinion on the re-evaluation of aspartame (E 951) as a food additive. In: EFSA Journal, 11(12):3496, 1–263.
Online verfügbar unter: https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/3496 [Zugriff am 2. Juni 2025].

IARC – International Agency for Research on Cancer (2023): Summary of findings of the evaluation of aspartame. Lyon: World Health Organization, International Agency for Research on Cancer.
Online verfügbar unter: https://www.iarc.who.int/wp-content/uploads/2023/07/Summary_of_findings_Aspartame.pdf [Zugriff am 2. Juni 2025].

WHO – World Health Organization (2023): Aspartame hazard and risk assessment results released. Online verfügbar unter: https://www.who.int/news/item/14-07-2023-aspartame-hazard-and-risk-assessment-results-released [Zugriff am 2. Juni 2025].

Soffritti, M., Belpoggi, F., Esposti, D.D., Lambertini, L., Tibaldi, E. & Rigano, A. (2006): First experimental demonstration of the multipotential carcinogenic effects of aspartame administered in the feed to Sprague-Dawley rats. Environmental Health Perspectives, 114(3), 379–385.
DOI: 10.1289/ehp.8711

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Mit akademischen Hintergrund und umfangreicher Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten bringe ich eine analytische Denkweise und eine Leidenschaft für gründliche Recherche mit. Mein Ziel ist es, präzise und verständliche Informationen über Zusatzstoffe und ihre Auswirkungen auf unsere Ernährung bereitzustellen. So möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leser fundierte Entscheidungen treffen und ein tieferes Verständnis für die Inhaltsstoffe ihrer Lebensmittel entwickeln.

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